Di. 6. März 1990


Ein Deutscher Bühnenverband der DDR konstituiert sich in Berlin. Als Verbandspräsident wird Gero Hammer gewählt.

Zwischen dem Berliner Oberbürgermeister, Christian Hartenhauer und dem Regierenden Bürgermeister von Berlin, Walter Momper, werden gemeinsame Verwaltungseinrichtungen vereinbart.

Der Bund der Vertriebenen (BdV) hat eine Volksabstimmung unter internationaler Aufsicht zur verbindlichen Festlegung der deutschen Ostgrenze gefordert. Dabei sollten die in den ehemaligen deutschen Ostgebieten lebenden Polen und Deutschen sowie alle Vertriebenen, auch die in Übersee, über einen Verbleib der Gebiete bei Polen, den Zutritt zu Deutschland oder eine Europäisierung abstimmen, sagte der BdV Generalsekretär Hartmut Koschyk in München.

Darüber hinaus müssten die Forderungen der Vertriebenen in Höhe von mehreren hundert Milliarden Mark "auf den Tisch", sagte Koschyk. Sie könnten gegen angebliche Forderungen Polens von 537 Milliarden Mark "aufgerechnet" werden. Der BdV verwahre sich gegen eine "Annexionspolitik" und ein "Grenzanerkennungsdiktat" Polens und lehne eine "ersatzlose Preisgabe der deutschen Ostgebiete ab". Der Vorsitzende der Landsmannschaft Schlesien und frühere Bundestagsabgeordnete Herbert Hupka verlangte in Hannover sogar eine Revision der polnischen Westgrenze.
(Süddeutsche Zeitung, Mi. 07.03.1990)

Während seines Wahlkampfbesuchs in Chemnitz besucht der SPD-Ehrenvorsitzende Willy Brandt den Roten Turm, in dem einst August Bebel einsaß.
(Plattform in der fp, Freie Presse, Fr. 09.03.1990)

Der Regierende Bürgermeister von Berlin, Walter Momper (SPD), tritt bei einer Wahlkampfveranstaltung in Fürstenwalde auf.

Auf dem Arnstädter Markt findet eine Wahlkundgebung der Parteien DA, DSU und CDU der "Allianz für Deutschland" statt.

In Magdeburg auf dem Domplatz führt die "Allianz für Deutschland" eine Wahlkampfkundgebung durch. Redner aus der Bundesrepublik ist Bundeskanzler Helmut Kohl.

Eberhard Diepgen von der Westberliner CDU tritt bei einer Wahlkampfveranstaltung der CDU in Berlin-Marzahn auf.

Auf dem Berliner Alexanderplatz fordern Lehrer und Kindergärtnerinnen ihre Qualifikation soll weiterhin anerkannt bleiben und Kündigungsschutz. Erhalt der Kindergärten.

Ein Magdeburger ist das erste männliche Mitglied im Demokratischen Frauenbund Deutschlands.

In der Zentrale des ehemaligen Ministerium für Staatssicherheit in Berlin-Lichtenberg informiert das Bürgerkomitee Normannenstraße über den Stand der Auflösung der Stasizentrale. Bisher sind über 80 Prozent der Mitarbeiter entlassen. Täglich werden 6 bis 700 entlassen. Das Bürgerkomitee schlägt vor, die Akten der Staatssicherheit nicht zu veröffentlichen. Es werden Racheakte befürchtet.

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