So. 3. September 1989


Die Leipziger Herbstmesse 1989 öffnete am Sonntagmorgen ihre Pforten. Unter ihrem bewährten Motto "Für weltoffenen Handel und technischen Fortschritt" vereint sie bis zum 9. September 6 000 Produzenten und Exporteure sowie Besucher aus 100 Ländern aller Kontinente. Unmittelbar nach der Eröffnung unternahmen der Vorsitzende des Ministerrates der DDR, Willi Stoph, der Präsident der Volkskammer, Horst Sindermann, und weitere Mitglieder der Partei- und Staatsführung einen Rundgang.
(Neues Deutschland, Mo. 04.09.1989)

Der Leiter der Ständigen Vertretung BRD bei der DDR, Franz Bertele, spricht auf der Leipziger Herbstmesse den Vorsitzende des Ministerrates der DDR, Willi Stoph, auf die Flüchtlinge aus der DDR und ihren Ausreisewunsch in der Ständigen Vertretung an.

Der Generalsekretär des Zentralkomitees der SED und Vorsitzende des Staatsrates, Erich Honecker, konnte nach erfolgreicher Gallenblasenoperation in gutem Gesundheitszustand aus stationärer Behandlung entlassen werden. Er hat einen Genesungsurlaub angetreten.
(Neue Zeit, Mo. 04.09.1989)

Am 3. September 1989 gegen 4.00 Uhr verletzten vier unbekannte Täter von Berlin (West) aus im Abschnitt des Stadtbezirkes Berlin-Treptow die Staatsgrenze der DDR und bewarfen 30 Minuten lang das Territorium der Grenzübergangsstelle Sonnenallee mit etwa 100 Steinen. Es entstand erheblicher Sachschaden an Einrichtungen der Grenzübergangsstelle. Durch diese provokatorische Handlungsweise wurden das Leben und die Gesundheit der Grenzsicherungskräfte sowie der Reisenden im grenzüberschreitenden Verkehr auf das gröbste gefährdet. Das Ministerium für Auswärtige Angelegenheiten der DDR hat gegenüber dem Senat von Berlin (West) schärfsten Protest gegen diesen schwerwiegenden provokatorischen Anschlag erhoben und nachdrücklich die Bestrafung der Schuldigen und Einleitung von Maßnahmen gefordert, die derartige völkerrechtswidrige Handlungen in Zukunft ausschließen.
(Neues Deutschland, Di. 05.09.1989)

Das Rote Kreuz liefert 6 beheizbare Zelte mit 120 Feldbetten in die BRD-Botschaft in Prag.

In einem Interview des Deutschlandfunk mit dem US-Botschafter Vernon A. Walters, bejahrt dieser die Frage, ob er sich ein wiedervereinigtes Deutschland in näherer Zukunft vorstellen könne.

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