Mi. 8. November 1989


Link zum Fernschreiben des DDR-Botschafter in Prag an den DDR-Außenminister

Die Fraktion des DFD in der Volkskammer hat die Bildung eines Ausschusses für Frauenfragen vorgeschlagen.
(Neues Deutschland, Do. 09.11.1989)

Treffen von rund 300 Frauen im Erfurter Rathaus.

Mitarbeiter des Jugendsenders DT 64 sprechen der bisherigen Chefredaktion ihr Misstrauen aus.

In Plauen findet das zweite Rathausgespräch zwischen der Gruppe der 20 und dem Oberbürgermeister statt. Die Gruppe war am 26.10. für dieses Gespräch von 25 auf 20 Personen reduziert worden. Gleichzeitig wurden neue Forderungen formuliert.

Nach einer Veranstaltung des Neuen Forums in der St. Georgenkirche in Frankfurt formiert sich ein Schweigemarsch zum Rathaus.

Zu Demonstrationen kommt es in Demmin, Finsterwalde, Greifswald, Groß Räschen, Halberstadt, Limbach-Oberfrohnau, Loitz, Markneukirchen, Neustrelitz, Reichenbach, Steinbach-Hallenberg, Wasungen und Zerbst.

Auf einer Kundgebung mit rund 10 000 Bürgern in Freital werden Neuwahlen und Reisemöglichkeiten gefordert.

In Mengersgereuth wird die Abschaffung des Sperrbezirks gefordert.

Dialogveranstaltungen finden in Bad Doberan, Eilenburg, Freital und Spremberg statt.

Die Oberbürgermeister von Magdeburg, Werner Herzig und von Stralsund, Horst Lehmann, treten zurück. Den Rücktritt des Bürgermeisters und des 1. Sekretärs der SED-Kreisleitung wird auf einer Dialogveranstaltung in Freital gefordert.

Erste Basisversammlung der Berliner Sozialdemokraten aus Hellersdorf und Marzahn.

In Rostock wird die SDP gegründet. 20 Jahre später findet eine Veranstaltung zur deren Ehrung statt.

In der Erlöserkirche in Potsdam wird der SDP-Ortsverband Potsdam und der provisorische SDP-Bezirksverband Potsdam gegründet.

Auf einer Veranstaltung im Kreiskulturhaus in Pößneck (Thüringen) spricht u.a. ein Vertreter der Bürgerbewegung Demokratie Jetzt. Für Demokratie Jetzt fordert er eine Übergangsregierung, eine Verfassungsänderung, ein neues Wahlgesetz und Neuwahlen auf allen Ebenen.

Im Rahmen einer Veranstaltung des Neuen Forum in der evangelischen Kirche in Coswig fordert ein Vertreter des Demokratischen Aufbruch das Ende der sozialistischen Wehrerziehung und vormilitärische Ausbildung. Der Demokratische Aufbruch will eine Partei werden.

Das Neue Forum Bezirk Karl-Marx-Stadt distanziert sich von Drohungen gegen Angehörige von Sicherheitsorganen und deren Familien. Besonders wenn Briefe mit "Neues Forum" unterzeichnet sind.

Die Künstlergruppe Leipziger Blaue Reiter gründet sich. Im Februar 1990 erschien die erste Nummer ihrer Zeitung.

Von der Regierung wird eine Smogverordnung erlassen. Umweltdaten dürfen veröffentlicht werden und ein Umweltjahresbericht soll erstellt werden.

Im Frühprogramm der "Stimme der DDR" wird zum letzten Mal die Sendung "Einblick" ausgestrahlt.

Im Deutschen Bundestag sagt der SPD-Vorsitzende Hans-Jochen Vogel u. a.:

"Unsere Position in der Frage der deutschen Einheit ist unverändert. Sie beruht auf der uneingeschränkten Anerkennung des Selbstbestimmungsrechts. Das Selbstbestimmungsrecht ist die zentrale Antwort auf die deutsche Frage. Deshalb ist es zunächst einmal Sache der Deutschen in der DDR, dann, wenn sie dazu imstande sind - wir hoffen, bald - , darüber zu befinden, für welche Form des Zusammenlebens mit uns sie sich entscheiden wollen.
(...)

Ein konkreter Schritt hin zur Einheit sollte sofort getan werden. Und das ist die Beseitigung von Stacheldraht und Sperranlagen an der deutsch-deutschen Grenze und die vollständige Öffnung der Mauer."
(Stenographischer Bericht Deutscher Bundestag, 11. Wahlperiode, 173. Sitzung, Mi. 08.11.1989)

Antje Vollmer von den Grünen sagt im Deutschen Bundestag: "Dabei ist die Rede von der Wiedervereinigung - das ist mir jetzt sehr wichtig - historisch überholter denn je".
(Stenographischer Bericht Deutscher Bundestag, 11. Wahlperiode, 173. Sitzung, Mi. 08.11.1989)

Ebenfalls im Bundestag sagt der Regierende Bürgermeister von Berlin, Walter Momper: "Die DDR wird ihren runden Tisch brauchen. Einen runden Tisch brauchen wir aber auch für die Fragen, die die beiden deutschen Staaten nur gemeinsam, nämlich miteinander lösen können. Ich schlage vor, sich an diesem runden Tisch in Berlin zusammenzufinden."

Link zum Bericht des Bundeskanzlers zur Lage der Nation

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