Mo. 4. Dezember 1989


Der Rat des Bezirks Rostock beschließt seinen Rücktritt.

Bei einem Gespräch mit dem Rostocker Oberbürgermeister Henning Schleiff, wird die Bildung eines Bürgerrates gefordert.

In den Räumen der St.-Annengemeinde am Mönchskirchhof gründet sich die SDP-Ortsgruppe Stendal.

Im "Hans-Heinrich-Frank-Club" ("Klub der Intelligenz") in Wittenberg gründet sich eine SDP-Basisgruppe.

In der "Harrasmühle" im Pößnecker Wald treffen sich Sozialdemokraten aus den Bezirken Erfurt, Gera und Suhl. Hauptthema ist die Gründung der SDP-Thüringen. Es wird ein Vorbereitungskomitee gebildet. An den Beratungen des Vorbereitungskomitees nahmen auch Berater der SPD teil.

Beginn der Runden Tische in Halberstadt und in Weißwasser.

Berlins Oberbürgermeister Erhard Krack lädt die neugegründeten Oppositionsgruppen und Parteien in das Rote Rathaus zur Vorbereitung eines Runden Tisches ein. Nicht eingeladen sind die Blockparteien.

Unter dem Motto: "Reisen ist nicht alles" stellt das Neue Forum in der Suhler Stadthalle die Ergebnisse ihrer Arbeitsgruppen vor.

CDU und LDPD erklären ihren Austritt aus dem Demokratischen Block.

Der LDPD-Bezirksvorstand Schwerin spricht sich für den Rücktritt Egon Krenz als Vorsitzenden des Nationalen Verteidigungsrates, Rücktritt des Staatsrates und die Auflösung der Volkskammer aus. Es wird die Einführung der Marktwirtschaft gefordert.

Vertreter der Strafgefangenen in Warnemünde führen Gespräche mit dem Anstaltsleiter und der Bezirksstaatsanwaltschaft u. a. über die Verbesserung der Haftbedingungen.

Inhaftierte in den Strafvollzugsanstalten in Karl-Marx-Stadt, Plauen und Stollberg beginnen mit einem Streik und fordern bessere Haftbedingungen und eine Amnestie.

Die SED-Parteiorganisation beim Fernsehen der DDR wird aufgelöst.

Die Fortschrittliche Volkspartei wird gründet.

Die Vereinigung der gegenseitigen Bauernhilfe wendet sich an die Regierung mit der Bitte, ihre Organisation bei der Übergabe von Gästehäuser und Urlaubseinrichtungen des Amtes für Nationale Sicherheit und anderer Institutionen im Interesse der Bauern des Landes zu berücksichtigen.

Vertreter der Kirchen und des Ministerium der Nationalen Verteidigung führen ein Gespräch über neue Regelungen des Zivildienstes.

Vertreter des Regionalverbandes Magdeburg der SDP führen in Hannover Gespräche mit der SPD und den Grünen. Zur Begleitung der geplanten Bahnverbindung Hannover-Stendal-Berlin wird die Bildung einer Arbeitsgruppe vereinbart.

Während eines Gesprächs zwischen dem Ministerpräsidenten der Sowjetunion, Nikolai Ryshkow und Hans Modrow sagte Ryshkow: "Die feste Position der Sowjetunion zur Frage der Konföderation zwischen der DDR und BRD bestehe darin, dass diese nicht zugelassen werden darf. Eine solche Entwicklung würde zu einer ernsthaften Destabilisierung nicht nur der DDR, sondern ganz Europas führen."

Und: "Er unterstützte die These des Genossen Modrow, dass man vor der Öffnung der Grenzen hätte mit der BRD verhandeln, bestimmte Übereinkünfte erzielen und Wirtschaftsabkommen schließen müssen. Erst danach hätten solche weitgehenden politischen Entscheidungen gefällt werden sollen."

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