Neues Forum

In der Zeitschrift "Die Zeit" schrieb Jens Reich am 09.09.1994: "Im Juli wurde ich eines Sonntags von Rolf Henrich auf sein Wochenendgrundstück geladen und fand dort nach konspirationsbewußter Anreise mit sorgfältig ausgedachten Umwegen außer Herrn und Frau Henrich noch Bärbel Bohley, Katja Havemann und die Stendaler Ärztin Erika Drees vor. Sie fragten mich, ob ich als Bürger mit reputierlichem Beruf bei der Gründung eines legalen Jakobinerklubs mitwirken würde. Wir legten dann das Wochenende vom 9. zum 10. September 1989 und die Grünheider Wohnung der Havemanns für ein Treffen fest. Mündlich eingeladen werden sollten nur vertrauenswürdige Bekannte, möglichst nicht nur Pastoren oder Katecheten, nicht nur Berliner, nicht nur Intelligenzler, nicht nur Männer, nicht nur 'Linke'."

In Grünheide (bei Berlin) versammelten sich am 09. September 1989 aus 11 der 15 DDR-Bezirke 30-40 Personen und gründeten das NEUE FORUM. (Mitbegründerin Katja Havemann wohnte in Grünheide) Unterschrieben wurde der Gründungsaufruf zunächst von 29 Personen. Da aber eine runde Zahl besser aussieht, unterschrieb auch Katrin Bohley. Sie studierte zu diesem Zeitpunkt und sollte, um ihr Studium nicht zu gefährden, zunächst nicht unterschreiben.

Erste Überlegungen zur Gründung gehen auf das Frühjahr 1989 zurück. Nach Bärbel Bohleys Aussage, hatte sie den Gedanken, eine Opposition unabhängig von der Kirche zu gründen bereits bei ihrer Rückkehr aus Britannien am 03.08.1988 gefasst. Ihr sollten möglichst auch Leute aus der SED angehören. (1) Es sollten nicht zu viele Pastoren oder "Aussteiger" darunter sein, sondern Leute mit "normalen" Berufen. (2)

Der Teilnahme ging eine persönlich ausgesprochener Einladung voraus. Die angesprochenen sollten keine weiteren Personen mitbringen. Unglücklicherweise schlug ein Angesprochener vor eine weitere Person einzuladen. Was niemand wusste, die Person war ein IM, "IMB Paule".

Die Vorbereitungen zur Gründung bleiben der Staatssicherheit nicht verborgen. Der Spitzel, der auch später bei der Gründung dabei war, berichtet bereits am 12.07.1989 darüber. Von einer beabsichtigten Bildung einer Vereinigung "Demokratisches Forum" ist die Rede.

Die Namensinspiration kam aus Ungarn. Dort gab es eine Vereinigung mit dem Namen "Forum". In Anlehnung daran wurde der Name "Neues Forum" gewählt. (3)

Am 10. September 1989 wurde der Aufruf "Aufbruch 89 - Neues Forum" verbreitet. Der Aufruf wird an Zeitungen und Agentur in der DDR, als auch Journalisten aus dem nichtkapitalistischem Ausland übergeben. In der Frankfurter Rundschau wird der Aufruf am 13.09. veröffentlicht.

Unterschrieben wurde er u.a. von Bärbel Bohley, Frank Eigenfeld, Katrin Eigenfeld, Katja Havemann, Rolf Henrich, Sebastian Pflugbeil, Jens Reich, Reinhard Schult, Jutta Seidel und Hans-Jochen Tschiche.

Nach Jens Reichs Angaben stammte der Text im wesentlichem von Rolf Henrich und ihm mit vielen Änderungen im Laufe der Diskussion. (4)

Das Neue Forum beantragte als erste oppositionelle Gruppe in der DDR eine offizielle Zulassung. Es berief sich dabei auf BildArtikel 29 der DDR-Verfassung. Die Idee dazu kam laut Jens Reich von Rolf Henrich. (5) Als Anmeldetag wurde ein Dienstag, der 19. September, ein "Behördentag" in der DDR ausgesucht. Zwei Tage später wird die Zulassung abgelehnt.

Als Begründung wird genannt, es bestehe keine gesellschaftliche Notwendigkeit für eine derartige Vereinigung. Von der Rechtsstelle des MfS werden die NF-Schriften als staatsfeindliche Hetze eingestuft.

Bei einem Treffen in Sebastian Pflugbeils Wohnung am 01.10.1989 wird die Endfassung des Problemkatalogs beraten und ein Brief an die lieben Freundinnen und Freundes des Neuen Forum verfasst. Ein Sprecherrat aus Vertretern der einzelnen Regionen soll gebildet werden.

Für den Bezirk Erfurt wurde am 12.10. eine "Bürgerinitiative zur Gründung einer Vereinigung 'Neues Forum'", angemeldet. Eine Bürgerinitiative brauche keine staatliche Genehmigung, so die Argumentation der Anmelder.

Rechtsanwalt Gregor Gysi verfasste am 03.10.1989 im Auftrag der Anmelderinnen des Neuen Forum, Bärbel Bohley und Jutta Seidel, eine Eingabe an das Ministeriums des Innern wegen Nichtzulassung. Die Pressestelle des Innenministeriums teilt am 31.10.1989 die Prüfung der Eingabe mit.

Am späten Nachmittag des 08.11.1989 erhalten Bärbel Bohley und Jutta Seidel im Ministerium des Inneren eine Anmeldebestätigung des Neue Forum. An diesem Tag lief die Frist ab, bis dahin auf die eingereichte Beschwerde gegen die Nichtzulassung entschieden werden musste.

Offiziell durften nun "Gründungshandlungen" vorgenommen werden. Innerhalb von drei Monaten muss ein Statut vorgelegt werden, so die Auflage. Von den Antragstellerinnen wird eine Erklärung abgegeben, dass Ziel und Inhalt des künftigen Wirkens in Übereinstimmung mit der Verfassung der DDR erfolgt.

Die Staatsmacht drängte darauf, dass es nur eine Anmeldung für das gesamte Territorium der DDR geben dürfe. Was zu Unmut an der Basis führte, die eine Zentralisierung des Neuen Forum fürchtete. "Zentrale" rief nicht nur im Neuen Forum, auch bei anderen Oppositionellen Pawlowsche Reflexe hervor.

Einen Tag später erfolgt die schriftliche Bestätigung der Zulassung. Auf der ersten offiziellen Pressekonferenz am Abend, wegen des großen Andrangs abgehalten in Bärbels Bohleys Hof, wird die Gründung einer überregionalen Zeitung angekündigt. Und das Neue Forum verstehe sich als gesellschaftliches Kontrollorgan.

Eine schleichende Anerkennung des Neue Forum findet aber schon vorher statt. So kommt es z. B. am 10.10. zu einem Treffen von Vertretern des Sekretariats der Leipziger Bezirksleitung der SED und dem Neuen Forum. Auch der Leipziger OBM suchte das Gespräch. Ein Gespräch zwischen Vertretern des Neuen Forum und Hans Modrow findet am 25.10. in Dresden statt. Am 26.10. kommt es zu einem Treffen zwischen der Staatsmacht, Kirchenvertretern und dem Neuen Forum in Rostock. Am 02.11. findet ein zweites Treffen zwischen Vertretern des NF und der Staatsmacht in Rostock statt. Sebastian Pflugbeil und Jens Reich treffen sich mit Politbüromitglied Günter Schabowski am 26.10. Vor dem Hintergrund, dass in einer Mitteilung von ADN, das Neue Forum als staatsfeindlich bezeichnet wurde, versicherte Sebastian Pflugbeil, das Neue Forum stehe auf dem Boden der Verfassung der DDR. Treffen gibt es auch in Gera.

Egon Krenz schreibt in seinem Buch "Herbst `89", er habe bei seinem Besuch in Polen am 02.11.1989 Staatspräsidenten Jaruzelski gefragt: "Nach Ihren Erfahrungen mit der Solidarność, würden Sie das Neue Forum zulassen?" Egon Krenz schreibt weiter: "Er sagt: 'Wir Polen haben den Fehler gemacht, Solidarność lange Zeit als illegal zu betrachten. Wiederhole du in der DDR diesen Fehler nicht im Bezug auf das Neue Forum.'"

Das Neue Forum strebte im Gegensatz zu den anderen oppositionellen Organisationen von Anfang an einen legalen Status an. Auch wurde zunächst mit keinerlei programmatischen Aussagen an die Öffentlichkeit gegangen. Stattdessen wurden Fragen formuliert und alle DDR-Bürger zum demokratischen Dialog aufgerufen. Auf den Sozialismus als Ziel wurde bewusst verzichtet um "konsensfähiger" zu sein. In der Diskussion auf der Gründungsversammlung konnte keine Verständigung erzielt werden was unter Sozialismus zu verstehen sei. Folgerichtig war ihr Dialogpartner die SED. "Ihr beansprucht die führende Rolle - übt sie aus!", stand dann auch in einem Aufruf an die Mitglieder der SED, von Anfang Oktober 1989.

Am 13.09.1989 sagte Jens Reich in einem Interview auf die Frage:

"Aber sie wollen nicht direkt politisch eingreifen?

Nein. Politisch eingreifen, das würde ja heißen, man will sich um Mandate bemühen, oder andere Formen des sich politisch Bemerkbarmachens wählen. Ich glaube nicht, dass das sinnvoll ist. Mir scheint, dass bei uns das Informationsdefizit, das Aussprachedefizit am größten ist...

Also Sie wollen Öffentlichkeit herstellen, aber nicht politischen Druck ausüben?

So ist es. Man muss natürlich sehen, was dabei herauskommt."

Während es in der DDR zu immer zahlreicheren Demonstrationen mit steigernder Teilnehmerzahl kam, sagte der Mitgründer des Neuen Forum, Eberhard Seidel, am 05.10. in einem Interview: "Das Neue Forum ist nicht angetreten, Demonstrationen zu organisieren und an der Spitze von 15 000 Menschen durch die Städte zu ziehen. Das Neue Forum ist angetreten, den Dialog in Gang zu setzen. Wir möchten ganz ausdrücklich vor unüberlegtem Aktionismus warnen. Das Gespräch ist der entscheidende Faktor, und ich glaube, das braucht Zeit." Und: "Da muss man immer wieder betonen, dass das Neue Forum eine Plattform für die politische Meinungs- und Willensbildung darstellt und keine Organisation, die Aktionen im ganzen Land organisiert." (6)

Vom Neuen Forum wurde dann auch die Erklärung des Politbüros der SED vom 11.10. begrüßt. Als Voraussetzung für einen Dialog werden genannt:

1. Zulassung des Neuen Forums und aller anderen Basisgruppen, Parteien und Bürgerinitiativen, die sich für die Demokratisierung der Gesellschaft einsetzen.

2. Zugang zu den Massenmedien.

3. Pressefreiheit und Abschaffung der Zensur.

4. Versammlungs- und Demonstrationsfreiheit.

Außerdem wurde die Freilassung der Inhaftierten und die Einstellung aller Ermittlungsverfahren gefordert.

Die Gründer des Neuen Forum und alle, die sich öffentlich zu ihm bekannten, setzten sich mit diesem Schritt der staatlichen Verfolgung aus, soweit sie es nicht schon seit Jahren waren. In einer Mitteilung des ADN bezeichnete das Ministerium des Innern am 21.09.1989 das Neue Forum als staatsfeindliche Plattform. (7)

Bei den Gründern wurde darüber gesprochen, ob sie untertauchen sollten. Sie kamen dann zu dem Schluss, "dass das alles nur schlimmer machen würde". Es wurden für den Fall einer Festnahme eine Vollmacht für zwei Rechtsanwälte geschrieben. (8)

"Das Dach der Kirche bildete für einen Teil engagierter Gruppen zwar einen gewissen Schutz vor staatlichem Zugriff, aber zur gleichen Zeit eine Art goldenen Käfig, der dafür sorgte, dass diese Gruppen nicht allzu viel Unruhe im Lande verursachen konnten", schrieb Sebastian Pflugbeil später.

Das Verlassen des sogenannten goldenen Käfigs bedeutete ab, eigene Auflagen zu formulieren. Und das tat das Neue Forum.

Solange der Vorwurf der Staatsfeindlichkeit von staatlicher Seite im Raum stand konnte weder an einen Dialog noch an eine erfolgreiche Anmeldung nach Artikel 29 der DDR-Verfassung gedacht werden.

Vom Neuen Forum wurde betont, nicht staatsfeindlich zu sein, und auf dem Boden der Verfassung zu stehen. Forderungen nach einem Rücktritt der Regierung dienten daher nicht dem Bestreben in einen Dialog zu treten. Ebenso wenig die Organisierung von Demonstrationen. Laut Berichten des MfS soll Reinhard Schult Roland Jahn gebeten haben die Gerüchte, das Neue Forum sei verantwortlich für viele Aktionen der Opposition in der DDR, über den westlichen Rundfunk zu dementieren. Bärbel Bohley soll Ralf Hirsch gebeten haben die Gerüchte in den westlichen Medien richtigzustellen, berichtete das MfS in der Zeit vom 05.-07.10.1989. (9)

Nachdem am 12.10. die Initiative für eine Vereinigte Linke den Rücktritt des Politbüros und der Regierung und die Bildung einer neuen politischer Führung und einer zeitlich befristeten Übergangsregierung gefordert hat, bezeichnete das Neuen Forum Leipzig sie als staatsfeindliche Provokateure, die den erhofften Dialog mit den Machthabern gefährdeten.

In einer am 13. Oktober 1989 verbreiteten Erklärung heisst es:

"Das Neue Forum distanziert sich hiermit ausdrücklich und ganz entschieden von der Erklärung der Böhlener Plattform. Eine Dialogbereitschaft der Führungsspitze der SED ist nicht durch ein Unterdrucksetzen, durch Forderungen, welche beide Seiten zur Handlungsunfähigkeit degradiert, zu erreichen. Selbst bei einer oberflächlichen Betrachtung der Punkte des Böhlener Papiers muss auffallen, dass diese illusionären Bedingungen gefährlich, ja reinweg staatsfeindlich sind. Wir betonen noch einmal, dass wir uns von den Maximalforderungen deutlich und ganz entschieden abgrenzen. Solch eine 'radikale' gewalttätige Richtung ist für das Neue Forum unannehmbar. Die Ziele des Neuen Forums sind unmißverständlich ab ovo im offenen Themenkatalog genannt, man muss den Dialog zu offenstehenden Fragen suchen und sich nicht durch unsachgemäße Forderungen verbauen. Wir vertrauen voll und ganz auf der Klärung der Fragen wie: 'Wie schaffen wir volle Rechtssicherheit, einschließlich einer zivilisierten Form der Auswanderung?' 'Was meinen wir mit Sozialismus? Wie wird die Wirtschaft effektiver? Wie ist eine demokratische Mitwirkung der Bürger in allen Bereichen und auf allen Ebenen zu erreichen?'" (10)

Es ist schon bemerkenswert, eine Organisation, über der das Damoklesschwert der Staatsfeindlichkeit schwebt, wirft zu diesem Zeitpunkt einer anderen Organisation Staatsfeindlichkeit vor.

Zu einem Zeitpunkt, wo schon seit Jahren in der DDR das Gefühl, so kann es nicht weitergehen, weit verbreitet war und die "alte SED-Garde" nicht mehr weiter konnte, die Träger des Systems aus der zweiten Reihe auf "Gorbi-Kurs", sich aber nicht trauten die Macht zu übernehmen, stieß das Neue Forum in ein politisches Vakuum.

Hinzu kam die immer stärker werdenden Bestrebungen die DDR über Ungarn oder durch Botschaftsbesetzungen die Ausreise zu erzwingen. Was die Zurückgeblieben zur Positionierung zwingt. Bleiben oder auch die Koffer packen. Fiel die Entscheidung auf bleiben, dann konnte es aber nicht mehr weiter gehen wie bisher. Zumal die ökonomische Lage, die sich in den letzten Jahren sichtbar verschlechtert hatte, durch die Ausreisewelle noch zuspitzte.

Innerhalb kürzester Zeit unterzeichneten über 200 000 Menschen den Aufruf des Neuen Forum. Wovon die Erstunterzeichnerinnen völlig überrascht wurden. Hatten Sie doch auf ihrem Zusammentreffen im September beschlossen, sich erst wieder am 2. Dezember zusammenzufinden. Der erste freie Termin an dem alle konnten.

Die Gründer des Neuen Forum, allen voran Bärbel Bohley verstanden es ihre Gruppierung auch mit Zuhilfenahme der Westmedien bekannt zu machen. Das MfS registrierte 34 Telefoninterview von Bärbel Bohley im Zeitraum vom 11. bis 21.09.1989. Außerdem in diesem Zeitraum 12 Besuche von westlichen Korrespondenten in ihrer Wohnung.

Auf ihre Forderung nach einem Dialog konnten sich alle, egal welche politischen Ansichten jeder auch hatte, stellen. Hinzu kam, das Neue Forum strebte einen legalen Status an. Die Forderung nach Zulassung des Neuen Forum auf den Demonstrationen war dann auch eine Forderung nach einer Legalisierung des eigenen Protestes und Handels. Hinzu kam die Vorstellung, auch eine Revolution muss gesetzeskonform ablaufen.

Die SED versuchte mit verschieden Mitteln dem Neuen Forum das Wasser abzugraben. Zunächst wurde alles für illegal erklärt und mit Drohungen unterlegt. Als das nicht fruchtete, kam Zuckerbrot und Peitsche. Auf Dialogveranstaltungen sollten die Unzufrieden schrittweise von den oppositionellen Gruppen getrennt werden, so Erich Mielke am 21.10.1989. Um die "Rädelsführer" sollte sich die Staatssicherheit kümmern. Mit den Dialogveranstaltungen verband die SED zunächst auch die Hoffnung auf ein Ende der Demonstrationen und ein Einbinden der Opposition in die staatlichen Strukturen. So gab es Überlegungen das Neue Forum in die Nationale Front einzugliedern. Allerdings ohne eigene Strukturen. In diese Richtung äußerte sich der 1. Sekretär der SED-Bezirksleitung Potsdam, Günther Jahn, auf einer Beratung am 27.10.1989.

Es zeigte sich, dass die SED hohl und kraftlos in der Auseinandersetzung mit der Opposition war. Sie hatte ihr inhaltlich wenig entgegenzusetzen. Besonders die Reformer in der SED ließen jeden revolutionären Geist vermissen.

Bürger aus anderen Ländern, konnte die SED wegen der dichten Grenze auch nicht als Anstifter anführen. Ein sonst auf der ganzen Welt beliebtes Argument. Eigene Demos oder Kundgebungen der SED kamen mangels Masse oft nicht zustande. Parteimitglieder, die in Versammlungen der Opposition geschickt wurden, kamen nicht selten ganz angetan von deren Argumente wieder heraus. SED-Mitglieder besuchten auch aus freien Stücken Veranstaltungen des Neuen Forum und anderer Gruppen und sympathisierten mit diesen.

Das Ministerium für Staatssicherheit in Erfurt meinte dann auch im Oktober 1989 festgestellt zu haben, dass beim Neuen Forum und dem Demokratischen Aufbruch zahlreiche Personen Mitglieder der SED und befreundeter Parteien seien.

In der Information zur politischen Lage in der DDR für die Politbürositzung am 31.10.1989 heißt es dann auch: "Besonders in Grundorganisationen mit hohem Intelligenzanteil werden von Genossen Positionen und Forderungen vertreten, die denen des 'Neuen Forums' entsprechen oder nahe kommen".

In ihrer Information zur Lage am 31.10.1989 stellte die SED Suhl fest: "Es muss auch eingeschätzt werden, dass sich Genossen an ungenehmigten Demonstrationen beteiligen und an Friedensgebeten teilnehmen." Als am 08.11.1989 im VEB Forschungszentrum Mikroelektronik Dresden eine Basisgruppe des NF gegründet wurde, kamen 15 SED-Mitglieder auf die Gründungsveranstaltung.

Später offenbarte sich auch, dass die SED eine "Chinesische Lösung" nie ernsthaft in Erwägung gezogen hat. Selbst wenn, sie wäre dazu nicht in der Lage gewesen. Bezeichnenderweise wären gerade die Betriebskampfgruppen dazu am wenigsten geeignet gewesen. Was aber damals auf der Straße niemand wusste. Das Ministerium für Staatssicherheit registrierte bis September 1989 hunderte von Austritten aus den Kampfgruppen. Übungen wie gegen Demonstrationen vorgegangen werden sollte, führten zu Befehlsverweigerungen.

Die SED-Führung wusste, die Arbeiterschaft, die sie als ihre Basis ansah stand nicht zu ihnen. Das hatte sich u.a. schon bei den Gewerkschaftswahlen vom 27. Februar bis 22. April 1989 gezeigt.

Am 24.09. kam es zu einem Treffen von Vertretern oppositioneller Gruppen in Leipzig. Es sollte die Möglichkeiten eines gemeinsamen Vorgehens ausgelotet werden. Neben persönlichen Animositäten konnte über die Frage der Programmatik und ihrer Notwendigkeit keine Einigung erzielt werden. In einem Protestbrief wird die Zulassung des Neuen Forum gefordert.

Die erste Landeskonferenz des NF findet am 14. Oktober in den Räumen der Kirche von Unten in Berlin-Mitte statt. Die Delegierten aus der gesamten Republik berichteten von dem Unerwarteten enormen Zuspruch. Es wurde über Notwendigkeit Strukturformen zu etablierende gesprochen. Auch die Gründung einer überregionalen Zeitung stand auf der Tagesordnung.

In Westberlin gab es am 21. Oktober 1989 Bestrebungen eine Unterstützergruppe für das Neue Forum zu gründen. Die Initiativgruppe des Neue Forum konnte eine Pressekonferenz auf der die Gründung verkündet werden sollte verhindern. Beim Neuen Forum bestand die Angst, die Staatsmacht benutzt das zum Vorwand das Neue Forum vom Westen gesteuert darzustellen. Am 27.12.1989 wird dann in einer Pressemitteilung in Westberlin verkündet, der Verein "Freunde des Neuen Forum" sei gegründet worden. Ein Büro wird im Bezirk Kreuzberg am 08.01.1990 eröffnet.

Nicht nur von Westberlin aus wurde das Neue Forum unterstützt. Ein aus der DDR stammende und seit Jahren in der BRD lebende Mann überbrachte ein Arbeitspapier "Anmerkungen zum Thema 'Freie Wahlen'". Er vertrat das Neue Forum auch in der Arbeitsgruppe "Neues Wahlgesetz" des Zentralen Runden Tisches.

Ende Oktober bildete sich die Arbeitsgruppe "Info-Blatt". Ziel war die Herausgabe einer eigenen Zeitung. Der Redaktionsschluss für das erste, zwölfseitige Infoblatt, neues forum, war der 07.11. 23.53 Uhr.

Das Neue Forum hatte wie alle Anderen neuen Gruppen und Parteien auch, nur geringe Möglichkeiten ihre Ansichten über Medien kund zu tun. Das Neue Forum Magdeburg diskutierte den Sender Magdeburg und die Bezirksparteileitung der SED zu besetzen. Dadurch sollte Sendezeit und Druckmöglichkeiten erreicht werden.

Am 03.11.1989 forderte das Neue Forum Dresden eine Volksabstimmung zu dem in der DDR Verfassung Artikel 1Verfassung verankerten Führungsanspruch der SED.

Für den 9. November 1989 rief das Neue Forum in Leipzig zum Gedenken an die Pogromnacht und deren Opfer, sowie gegen neuen Rassismus, zu einem Schweigemarsch auf.

Auf der Republiksprechersitzung am 11. November wurden ein Landessprecherrat und eine Kommission für die Erarbeitung von Programm und Statut bestimmt. Anfang Dezember kam ein Arbeitsausschuss hinzu, um auf aktuelle Ereignisse schneller reagieren zu können. Mit der Programmdiskussion verbunden wurde die Frage diskutiert, Vereinigung oder Partei. Eine Auseinandersetzung, die das Neue Forum da nicht nicht mehr loslässt.

Klaus Wolfram meinte später, auf den Treffen wurde weitgehend so getan, als gehe es nur um Reformen und gebe es nicht eine neue Lage durch die Grenzöffnung. Man hatte das Gefühl, dass die Ereignisse uns über den Kopf wachsen. Der Auftragnehmer, IM "Andreas", berichtete seinem Auftraggeber, die Staatssicherheit, über das Treffen, es seien 4 000 Exemplare des Mitteilungsblattes "neues forum Nr. 1" verteilt worden. Reinhard Schult soll demnach gesagt haben, dass sich das Neue Form nun auflösen könne. Durch die Grenzöffnung hätten die Massen nun was anderes im Kopf.

Für das Neue Forum spricht sich Arnold Vaatz auf der Demonstration am 13.11.1989 in Leipzig für die Bildung des Landes Sachsen aus. Zuvor hatte sich in Leipzig eine "Koalition der Vernunft" u. a. aus DA, DJ, NF, SDP und ökologische Basisgruppen gebildet.

Bis November 1989 war das NF im Aufwind, während die Staatsmacht immer mehr am zerfallen war. Zu diesem Zeitpunkt hätte das Neue Forum und die anderen oppositionellen Kräfte in der DDR die politische Macht übernehmen können.

Auf einem dilettantisch vorbereitetem Treffen im Schöneberger Rathaus am 04.12.1989, zu dem der damalige Regierende Bürgermeister Berlins, Walter Momper, eingeladen hatte, empfahl er den anwesenden Vertretern von DA, DJ, NF und SDP die Übernahme der Regierungsmacht durch die Opposition. Die Eingeladenen waren von der Aufforderung überrascht und die Angesprochen lehnten ab.

Den Verzicht auf die Machtübernahme begründete Jochen Läßig am 18. November 1989 auf einer Kundgebung in Leipzig, die landesweit im Fernsehen übertragen wurde, so: "Eine Organisation, die zwei Monate alt ist, kann dieser Forderung leider nicht so schnell nachkommen. Wir haben die letzten zehn bis zwanzig Jahre geschlafen und keine Opposition etabliert, die kompetent genug wäre, die Führung zu übernehmen. Es geht also vorläufig nur um Mitregieren, um Machtbeteiligung und Kontrolle." (11)

Nach der Weigerung der oppositionellen Gruppen und Parteien die Macht zu übernehmen, war der Weg für die "Westparteien" endgültig frei.

Auf der Landesdelegiertenkonferenz am 09./10. Dezember in Leipzig wurde die Absage an einen Aufruf zum Generalstreik eines Mitglieds des NF Karl-Marx-Stadt für den 06. Dezember und die Orientierung auf den Zentralen Runden Tisch bekräftigt. Gleichzeitig wird zur Gründung von Betriebsräten aufgerufen. Es wurde gefordert die Kommunalwahlen vor den Volkskammerwahlen durchzuführen.

Anfang Dezember 1989 besetzten Mitglieder des Neuen Forums Wohnungen in Berlin-Friedrichshain, um dort Büroräume einzurichten. Sie warfen dem Berliner Magistrat vor, Büroräume versprochen, aber die Zusagen nicht eingehalten zu haben.

Auf der zweiten Sitzung des Zentralen Runden Tisches am 18.12.1989 in Berlin, wollte das Neue Forum es wissen. Es wird ein Kontroll- und Vetorecht des Rundes Tisches gefordert. Vor den daraus sich ergebenden Folgen, Regierungsübernahme und nicht nur Kontrolle, schreckte das Neue Forum aber zurück.

Das Neue Forum u.a. sorgte zunächst dafür, dass bei Demos die Stasiobjekte nicht angesteuert wurden. Auch das Bürgerkomitee in Erfurt machte sich um die Sicherheit der MfS-Mitarbeiter Sorgen. Am 11.12.1989 wurde während einer Sitzung über mögliche Fälle von "Lynchjustiz" gesprochen. Um Aggressionen zu vermeiden wurde den Kundgebungsteilnehmern die Entdeckung von 300 Abhöreinrichtungen in Nordhausen vorenthalten. Im NF gab es im November/Dezember Diskussionen über mögliche Besetzungen von Stasigebäuden. Wenn wir es nicht machen, würden die Demonstranten es selbst machen, war ein Argument. Am 04.12. kommt es zur ersten Besetzung. Vorreiter sind Frauen aus Erfurt. Für das Neue Forum Berlin erhebt Ingrid Köppe u. a. am 10.12. die Forderung nach Abschaffung der Staatssicherheit. Nachdem am 06.12. die Stasizentrale in Dresden besetzt wurde, wollten die Besetzer zur KGB-Zentrale. Dort trat ihnen mit gezogener Pistole Wladimir Putin entgegen, um das Objekt zu verteidigen, so Werner Schulz. (12)

Durch die zahlreichen Neugründungen von Parteien und Organisationen im Herbst 1989 in der DDR, alle Altparteien- und -organisationen sagten sich mehr oder weniger vom bisherigen Kurs los und ihrer Führungsverweigerung geriet das Neue Forum immer mehr ins Abseits. Was zunächst ihre Stärke war, Fragen zu stellen, eine Debatte zu fordern, wandelte sich schnell in eine Schwäche, als Antworten gefordert wurden.

Gunda Röstel von Bündnis 90/Die Grünen sagte später: "Wer einmal eine Sitzung des Neuen Forums auf der Ebene der Republik besucht hat, weiß, wie sich Chaos anfühlt". (13)

In einem Interview 1996 sagte Bärbel Bohley: "Im Februar 1990 hatten wir die Gründerversammlung des Neuen Forums. Da wäre beinah alles auseinander geflogen, nur weil man sich in der Frage, Schwangerschaftsabbruch ja oder nein, nicht einigen konnte. Oder, in Schwerin führte das Neue Forum eine riesige Debatte darüber, welche Fahne Mecklenburg Vorpommern bekommen soll. Ich muss Ihnen ehrlich sagen, mir sind alle Fahnen egal. Meinetwegen hätten sie da einen Kochlöffel draufsetzen können, aber damals wurde so etwas stundenlang basisdemokratisch ausdiskutiert." (14)

Es traten auch immer mehr Menschen auf den Plan, die mit basisdemokratischen Organisationen nie etwas am Hut hatten und haben wollten. Auch bestand bei ihnen kein Interesse mit den Herrschenden, der SED, zu diskutieren oder sie zu kontrollieren. Sie wollten sie weghaben.

Durch die Maueröffnung taten sich für die DDR-Bevölkerung neue politische Möglichkeiten auf. Die Maueröffnung wurde dann auch von vielen alten Hasen und neu zugestoßenen der Opposition als Verlust der eigenen Gestaltungsmöglichkeiten empfunden und entsprechend als zu früh angesehen.

Bärbel Bohley formulierte es im November 1989 so: "Wir wollen über uns selbst bestimmen und uns das, was uns 40 Jahre verwehrt wurde, auch nicht von der BRD nehmen lassen." (15) Gerd Poppe von der Initiative Frieden und Menschenrechte sagte in einem Interview im Juli 1990: "Bei der Opposition gab es Übereinstimmung, dass wir etwas Eigenes machen wollten, nichts kopieren wollten." (16)

Als sich aber endlich die Gelegenheit bot ihre Vorstellungen umzusetzen mussten sie erkennen, dass das im gewünschten Maße nicht möglich war. Für viele DDR-Bürger war die BRD Vorbild. Hatte doch selbst die DDR-Führung immer auf das Weltniveau hingewiesen, das es zu erreichen galt und das war der Westen. Warum den Weg über eine Konföderation gehen, wenn das Ziel direkt zu erreichen war? Von den copy & paste Anhängern wurden die Andersdenkenden als Hindernis auf diesem Weg angesehen und mit Anfeindungen und Gewaltdrohungen bedacht.

Es war nicht nur die Zeit der Hochkonjunktur von Mord- und Bombendrohungen. Die Gefahr von Gewalttaten war seit den Übergriffen Anfang Oktober 1989 wieder real.

Die Isolierung der Basisgruppen in der DDR, die vor dem Herbst 1989 bestanden hatte, war nur vorüber von den Ereignissen überdeckt worden. Die Mehrheit der DDR-Bevölkerung noch die Mehrheit der politisch Aktiven in den Basisgruppen vor dem Hebst 1989 fanden zueinander.

Es zeigte sich auch, dass das Neue Forum, die wie eine treibende Kraft aussah auch eine getriebene Kraft war. Schon die Gründung der Organisation war wegen der Ereignisse in der DDR vorgezogen worden. Nach einer Aussage von Sebastian Pflugbeil sei bei einem Treffen von Bärbel Bohley, Katja Havemann und Rolf Henrich in Grünheide um Ostern 1989 erste konkrete Schritte erst nach dem 40. Jahrestag der DDR-Gründung geplant gewesen, um nicht unnötig zu provozieren. (17)

Reinhard Schult sagte im November 1990 in einem Interview: "Die Entwicklung hat uns, wie alle anderen, einfach überrannt. Es konnte sich zu diesem Zeitpunkt ja niemand vorstellen, wie hohl dieser Staat tatsächlich war. Wir hatten die Situation total falsch eingeschätzt. Wir waren davon ausgegangen, dass die Partei die Karre in den Dreck gefahren hat und nun gefälligst ihren Beitrag dazu leisten sollte, sie wieder herauszuholen. Uns war aber nicht richtig klar, dass bei der Verflechtung zwischen Partei und Staat, mit der Partei auch der Staat zerfällt und dass in diesem Vakuum die Partei- und Staatsbürokratie nur noch ihr eigenes Schäfchen ins Trockene zu bringen versucht.

Wir haben uns zu sehr um die Diskussion mit der Partei bemüht, anstatt selbst zu handeln." (18)

Dem kometenhaften Aufstieg folgte ein jäher Absturz. Eine im Frühjahr 1990 vorgenommene Schätzung der Mitgliedsstärke ergab ein Rückgang auf ein Zehntel zu November 1989. (19) Die große Bewegung in Teile der DDR-Bevölkerung und der rapider Machtverfall der SED, täuschte lange über die inhaltliche und organisatorische Schwäche der eigenen Organisation hinweg.

Die Aktiven des Neuen Forum waren wie andere auch sowohl Treibende wie Getriebene in einer treibenden Revolution ohne revolutionäres Zentrum.

Wie bei Organisationen im Niedergang üblich, beginnt eine Organisationsdebatte.

Von Anfang an verstand sich das Neue Forum als Bürgerinitiative und basisdemokratisch organisiert. Ende 1989 gibt es Bestrebungen das Neue Forum in eine Partei umzuwandeln. Von der Statutgruppe aus Dresden wird ein Vorschlag zur gleichzeitigen Existenz einer basisdemokratischen Bewegung und einer "Neue Forum Partei" unterbreitet. Bereits am 17.11. wurde ein gemeinsamer Standpunkt vom Demokratischen Aufbruch und Neues Forum Dresden formuliert, der vorsah, den DA als Partei und das Neue Forum als basisdemokratische Plattform.

Die AG Grundsatzfragen des Neuen Forum Dresden legt am 06.12. vier mögliche Organisationsvarianten vor.

1. Das Neue Forum bleibt eine Bürgerbewegung ohne eigenes politische Programm. Kontrolleure der Macht.

2. Bürgerbewegung mit eigenem politischem Programm.

3. Bürgerbewegung bleiben und eine oder mehrere Parteien sollen das Programm des Neues Forum übernehmen. Bürgerbewegung mit Partei. Die Partei ist der Bürgerbewegung rechenschaftspflichtig.

4. Bildung einer Partei. Keine Bürgerbewegung mehr, nur noch Partei.

Am 21.12. spricht sich das Neue Forum Dresden in einer grundsatzerklärung für Variante drei aus.

In Karl-Marx-Stadt findet am 29.12.1989 ein Treffen von NF-Mitgliedern statt, welches die Gründung einer Partei zum Ziel hat. Zu dem Treffen wurde am Sprecherrat des Neuen Forum Karl-Marx-Stadt vorbei eingeladen. Es wurde ein Gründungsausschuss für eine Deutsche Forumspartei gebildet.

Der Landessprecherrat des Neuen Forum verurteilte die beabsichtigte Parteigründung. "Wer mit formalen Argumenten zur Parteigründung unter dem Namen Neues Form treibt, der spaltet unsere Bewegung und stärkt die SED." Den Vorwurf der Spaltung und Stärkung des Gegners, ein immer wieder gern genutzter Vorwurf, perlt auch hier, wie in anderen Fällen in der Vergangenheit und in wohl auch in der Zukunft, an den Befürwortern der Parteigründung ab.

Auf einer Delegiertenkonferenz am 06./07. Januar 1990 im Leipziger Kulturhaus "Adolf Frank" fallen sowohl der Antrag zur Beibehaltung des Neuen Forum als politische Vereinigung als auch die Befürwortung einer Parteigründung durch. Ein Kompromiss brachte die vermeintliche Lösung. Beschlossen wird, als dezentrale basisdemokratische Bürgerbewegung weiterzuarbeiten. Eine Parteigründung, soll es dann geben, wenn vom Wahlgesetz gefordert.

Es wird beschlossen nicht an den Wahlen teilzunehmen. Darüber ist aber die Mehrheit so erschrocken, dass der Beschluss dann mit großer Mehrheit revidiert wird. Im zweiten Anlauf wird beschlossen an den bevorstehenden Wahlen mit einem Programm teilzunehmen und nur Bündnisse mit Bürgerbewegungen einzugehen. Was ein Bündnis mit der Grünen Partei ausschließt. Ein Bündnis mit der Vereinigte Linke (VL) wird explizit ausgeschlossen.

Gefordert wird die Auflösung der Nachfolgeorganisation der Staatssicherheit. Es wird eine Resolution verabschiedet, in der dazu aufgerufen wird noch im Januar in allen größeren Städten Demonstrationen gegen die SED-PDS und ihre befürchteten Restaurationsbestrebungen durchzuführen. Nachdem auf dem außerordentlichen Parteitag der SED klar war, die Partei wird sich nicht auflösen, versuchte die SED-PDS wieder in die Gänge zu kommen. Die Furcht, vor der "Partei" und ihrer "Macht" war nach wie vor groß.

Eine Entscheidung über eine Frauenquote im NF wird auf den Gründungskongress im Januar 1990 verschoben. Aus Dresden kam der Vorschlag, den Weg für eine deutsche Einheit auszuloten. Ein offizielle Debatte fand darüber nicht statt. Damit drückte sich das Neue Forum vor einer Antwort auf eine Frage, die alle Menschen in der DDR debattierten.

Der Gründungsausschuss der Deutschen Forum-Partei übermittelt eine Grußadresse.

Nachdem Delegierte am 06.01. vergebens für eine Parteigründung geworben hatten, verließen sie das Treffen und machten sich auf nach Karl-Marx-Stadt, wo sich einen Tag später die Befürworter einer Parteigründung trafen.

Das Treffen zeigte, mit dem neuen Forum ist kein Staat zu machen. Beim Gegner, SED-PDS und Stasi gab es immer eine große Geschlossenheit. Ging es um die Zukunft, war davon nicht mehr viel übrig. So konnten auch keine Konzepte für die Zukunft entwickelt werden.

In einer am 03. Januar 1990 veröffentlichten Programmerklärung des Neuen Forum wird den Betriebsräten ein Vetorecht gegenüber wichtigen Entscheidungen der Betriebsleitungen eingeräumt. Beschlüsse über Kapitalbeteiligungen ausländischer Firmen und andere Formen der ökonomischen Zusammenarbeit sollen danach nur mit Zustimmung des Betriebsrates herbeigeführt werden können.

Im Januar 1990 erklärte der Sprecherrat, selbständiger Unternehmungen, die im oder mit dem Namen des Neuen Forum auftreten, werden von der Vereinigung Neues Forum nicht getragen. Am 15.01.1990 hatte sich in Berlin ein "Neues Handels Forum, Institut für Wirtschaftsvermittlung GmbH" gegründet.

Am 27. Januar 1990 findet am früheren Tagungsort der Volkskammer in Berlin der Gründungskongress des Neuen Forum statt. Auf ihm erleiden die "linken", die rund ein Drittel der Delegierten stellen, eine Niederlage. Unter den zahlreichen Gästen des Kongresses befanden sich Petra Kelly und Gerd Bastian von den Westgrünen.

Auf dem Kongress wird ein Programm und Statut verabschiedet. Der bisherige Landessprecherrat wurde neu gewählt und in Republiksprecherrat umbenannt.

Eine Quotierung für Frauen wird abgelehnt. Abgelehnt wird auch ein Vetorecht für Betriebsräte in Angelegenheiten ihres Unternehmens. Das Neue Forum verpflichtete sich für das Recht auf Arbeit einzutreten. Das frühere Bekenntnis zur Zweistaatlichkeit wird durch eine Kompromissformel zur Einheit der deutschen Nation ersetzt. Die Forderung nach Auflösung des Neuen Forum wird abgelehnt. In den Sofortforderungen wird das Recht der Werktätigen den Leitern in den Betrieben das Misstrauen aussprechen zu dürfen gefordert.

Die erste Nummer der Wochenzeitung "die andere" aus Berlin erscheint. Schlagzeile auf der ersten Seite: WIE TOT IST DIE STASI?

Nach ihrer Niederlage auf dem Gründungskongress gründen die "linken" am 10.02.1990 die "Fraktion Aufbruch 89". Sie erarbeiteten ein Positionspapier als Korrektiv und Ergänzung zum beschlossenen Programm unter der Überschrift "Vertrauen in die eigene Kraft". Ausgerechnet die das Programm ablehnenden Ingrid Köppe und Reinhard Schult werden als Vertreter des NF für den zentralen Runden Tisch wiedergewählt.

Bereits Ende Dezember bildete sich ein Gründungsausschuss für eine Deutsche Forumspartei (DFP). Die DFP bezeichnete sich selbst als "Volkspartei der politischen Mitte". Ihren Gründungskongress in Karl-Marx-Stadt halten sie parallel zum NF-Gründungskongress in Berlin ab. Als Vorsitzender wird Jürgen Schmieder gewählt. Die DFP bildete mit der ehemaligen Blockpartei LDP (vorher LDPD) und der F.D.P. der DDR (Gründungskongress 04.02.1990) zur Volkskammerwahl ein Wahlbündnis. Mitte Februar 1990 trat die Fraueninitiative Leipzig geschlossen aus dem NF aus. Als Begründung wurde u.a. genannt: die neuen Gruppierungen seinen männerdominiert und Frauenthemen würden ausgegrenzt und als nebensächlich angesehen.

Bei einem Treffen in Karl-Marx-Stadt am 10.02.1990 wird für eine Woche später in Dresden zur Gründungskonferenz des Landesverbandes Sachsen des Neuen Forums aufgerufen. Ziel ist es die Selbständigkeit der Landesverbände zu stärken.

Das Neue Forum Dresden, Karl-Marx-Stadt und Leipzig erklärten im Februar 1990: "Aufgrund verschiedener öffentlicher Äußerungen Berliner Mitglieder müssen wir richtig stellen, dass die Bürgerinitiative Neues Forum keine ausschließlich linke Vereinigung darstellt, sondern auf basisdemokratischer Grundlage den Willen der Mehrheit seiner Mitglieder vertritt. Linke oder starke konservative Aussagen (Minderheiten) können daher nur als persönliche Meinungsäußerung gewertet werden."

Zur Volkskammerwahlen bildeten das NF, DJ und die IFM eine gemeinsame Liste mit dem Namen "Bündnis 90: Bürger für Bürger". Nach einer Aussage von Klaus Wolfram tragen Bärbel Bohley und er die Hauptverantwortung das Wahlbündnis gegen die Basismehrheit durchgesetzt zu haben. Eine Verbindung mit westdeutschen politischen Parteien wurde vom Neuen Forum abgelehnt. Die Bezirkssprecherräte Dresden, Karl-Marx-Stadt und Leipzig lehnten das Bündnis 90 ab. Die Aussagen im Wahlprogramm stützen sich auf die linke Minderheitenfraktion im NF, so ihr Vorwurf.

Als Folge der Wahlpleite, (2,9 %) für Bündnis 90, wurde beschlossen für die nächste Wahl ein breiteres Wahlbündnis zu schmieden. Ihm sollte z. B. auch der Unabhängige Frauenverband (UFV) angehören, was zuvor abgelehnt wurde.

Nach der Volkskammerwahl spricht sich das Neue Forum dafür aus, die Abgeordneten auf eine Stasimitarbeit zu überprüfen. Ende März gibt es dazu Kundgebungen und Demonstrationen.

Das Neue Forum beteiligte sich an außerparlamentarischen Aktionen wie dem Protest gegen die Absicht die Fristenlösung zu kippen und sammelte Unterschriften für einen Volksentscheid über den Verfassungsentwurf der Arbeitsgruppe des Zentralen Runden Tisches, der von der neu gewählten Volkskammer ignoriert wurde. Gründungsmitglied des "Interforum für Demokratie und Menschenrechte", am 22.04.1990 in Berlin, während einer Konferenz, zu der die Föderation für ein Demokratisches China, eingeladen hatte.

Die Kommunalwahlen am 06.05.1990 bestätigen den geringen Wählerzuspruch (2,4 %) für Neues Forum und Bündnis 90. Im Mai 1990 spricht sich das Neue Forum gegen den Staatsvertrag zwischen der DDR und der BRD aus.

"Bürgerbewegung für alle", unter dieser Parole versuchte das NF im Juni 1990 alle Bürgerbewegungen und Initiativen unter ihrem Dach zusammenzufassen um sich selber neues Leben einzuhauchen. Was die Angesprochenen aber dankend ablehnten.

Am 26.07.1990 erscheint die erste Nummer des "Neuen Forum Bulletin".

Wegen Befürchtungen, an der 5 %-Klausel bei gesamtdeutschen Wahlen mit einem einheitlichen Wahlgebiet, zu scheitern, werden im Sommer Gespräche mit der PDS über ein Wahlbündnis geführt. Es sollte sich dabei um eine Personenliste, nicht um eine Liste von Neuen Forum und PDS handeln. Sowohl das Neue Forum als auch die PDS würden dann nicht als Organisationen zur Wahl antreten. Eine Beteiligung von weiteren Bürgerbewegungen wie Demokratie Jetzt und der Initiative Frieden und Menschenrechte war von seitens des Neuen Forum nicht vorgesehen. Hatte das Neue Forum doch einen Führungsanspruch und verwies immer wieder darauf, um wie viel ihre Organisation bekannter, als andere Organisationen der Bürgerbewegten sei. Außerdem, von DJ und IFM wäre der Plan abgelehnt worden. Auch im Neuen Forum gab es Widerspruch.

Zu den gesamtdeutschen Wahlen ging das Neue Forum mit Demokratie Jetzt, Die Grünen (DDR), Grüner Liga, Initiative Frieden und Menschenrechte, Unabhängiger Frauenverband, Einzelpersonen der Vereinigte Linke und Die Grünen (BRD) eine Listenverbindung unter dem Namen "Die Grünen/Bündnis 90-BürgerInnenbewegungen" ein. Gegen die Beteiligung der VL an dem Wahlbündnis gab es großen Widerstand von Teilen des NF.

Auf dem 4. Bundesforum in Bernburg vom 13.-15.09.1991 konstituiert sich das Neue Forum als politische Vereinigung durch ihr neue Statut im Sinne des Bundesparteiengesetzes formaljuristisch als Partei. Mit dem Schritt seien keine Parteienstrukturen nach westlichem Muster verbunden. Das Selbstverständnis als Bürgerbewegung wird festgeschrieben.

Der Antrag eine Vereinigung mit dem Namen "Bündnis 90" als Rechtsnachfolger des Neuen Forums zu bestimmen wird abgelehnt.

Ermöglicht wird eine Doppelmitgliedschaft im Neuen Forum und im Bündnis 90. Auch solle bei Wahlen auf landes- und Bundesebene nicht gegen das Bündnis 90 angetreten werden. Da vom Bündnis 90 eine große Sogwirkung ausgeht, wird die Satzung später geändert. "Doppelmitgliedern" wird ein Stimmrecht im Neuen Forum versagt.

Nur Teile des Neuen Forum nahmen an der Gründung der politischen Vereinigung "Bündnis 90" am 21.-22. September 1991 in Potsdam teil. Durch diese Spaltung des NF kam es zu einem erneuten Aderlass für das verbleibende Neue Forum.

Das Neue Forum erzielte trotz bescheidener Wahlerfolge doch einige Mandate. 1991 waren fast ein Drittel der Mitglieder Mandatsträger. Laut Sebastian Pflugbeil stellten Mitglieder des Neue Forum 1990 sieben Abgeordnete in der Volkskammer, 350 Kreistagsabgeordnete, 1 150 örtliche Abgeordnete und im Berliner Abgeordnetenhaus drei.

In einer Presseerklärung des Berliner Arbeitsausschusses des Neuen Forum vom 15.04.1992 wird der Rücktritt von Manfred Stolpe gefordert. Ihm wird Zusammenarbeit mit dem Ministerium für Staatssicherheit vorgeworfen.

Im Auftrag des Bundeskoordinierungsrates fordert Bärbel Bohley am 07.09.1993 in einem Brief an Bundesfinanzminister Theo Waigel die Schließung der Treuhandanstalt und die Übergabe ihrer Vermögensbestände an die ostdeutschen Länder. Es müsse eine staatliche Holding-Gesellschaften gebildet werden. Die zu bildende Industrieholding sei für den Erhalt der industriellen Kerne zuständig, wenn das mehr als ein Wort sein soll.

Auf dem Bundeskongress vom 3.-6. Juni 1993 im Ostseebad Prerow wurde mit 56 gegen 14 Stimmen eine Teilnahme bei den Bundestagswahlen und den Wahlen für das Europaparlament beschlossen. Als Konkurrenz zu Bündnis 90/Die Grünen. Was prompt zum Austritt der Unterlegenen führte. In den neuen Koordinierungsrat wurden Andrej Aurich, Bärbel und Heidi Bohley, Dieter Kohl und Reinhard Schult gewählt.

Im November 1993 machte sich das NF für die Vertreibung von Hanno Hanisch (PDS-Pressesprecher) aus der früheren Biermann-Wohnung in der Chausseestr. in Berlin-Mitte stark.

Im November 1999 beschloss die Thüringer Landesgruppe des Neuen Forums in Mellingen bei Weimar mit zwei Drittel Mehrheit einen Antrag auf Auflösung des Neuen Forum. Das Neues Forum gibt es noch heute. Der Landesverband Thüringen hat inzwischen die Auflösung beschlossen. Der dortige Landessprecher Matthias Büchner gab im September 2000 die Mitgliederzahl des NF bundesweit mit knapp 300 an. Im September 2009 feierte das Neue Form sein 20jähriges Bestehen in Berlin.

Am 19.11.1990 wurde vom Neuen Forum die "Robert-Havemann-Gesellschaft" gegründet.

Auf einem außerordentlichen Bundesforum in Berlin im April 1998 wurde erneut die Kandidatur zu den Bundestagswahlen beschlossen. Im September 2006 beteiligte sich das NF an der Abgeordnetenhauswahl in Berlin.

Der Name, Neues Forum, brachte schon eine zeitliche Begrenzung der Organisation zum Ausdruck. Was aber bei den Gründungsüberlegungen keine Rolle spielte. Ihr politischer Einfluss tendierte im Laufe der Jahre gegen Null. Der endgültige Tod des Neuen Forum wurde in der Öffentlichkeit so gut wie gar nicht zur Kenntnis genommen.

29 der 30 Erstunterzeichner des Gründungsaufrufs, einer war ein Stasispitzel, "IMB Paule", erhielten im Mai 2000 den mit 150 000 DM dotierten "Nationalpreis" der von Helmut Schmidt gegründeten Deutschen Nationalstiftung. Den aber nicht alle annahmen. Im November 2008 wurde den sieben Sprechern des NF die "Heiße Kartoffel" verliehen.

Wie gering die Chancen des Neuen Forum, eine Breitenwirkung in der DDR zu entfalten, von westlicher Seite im September 1989 eingeschätzt wurde, zeigt ein Fernschreiben vom 20.09.1989 an den Chef des Bundeskanzleramtes. Hierin zieht der Ständige Vertreter der BRD bei der DDR, Franz Bertele, nach einer Veranstaltung des Neuen Forums am 19.09.1989 in die Gethsemane-Kirche in Berlin folgendes Fazit:

"Die Veranstaltung zeigte, dass die Arbeit neuer und alter Gruppen in der DDR weit entfernt ist von effektiver Oppositionsarbeit. Die in unserer Presse veröffentlichten Berichte über die 'Opposition' in der DDR sind übertrieben und aufgebauscht. Bärbel Bohley konnte keine Orientierung geben, ihr amateurhaftes Auftreten zeigte deutlich die Schwierigkeiten bei inhaltlicher und organisatorischer Umsetzung ihrer Ziele. Der Teilnehmerkreis bestand, soweit erkennbar, ausschließlich aus Intellektuellen, unter denen keine politischen Talente sichtbar wurden, die eine solche Versammlung zu einheitlicher Willensbekundung führen könnten. Die meisten Besucher der Veranstaltung verließen die Kirche ebenso vereinzelt und hilflos, wie sie gekommen waren.

Selbst einfachste Organisationsformen waren nicht bedacht worden. So war z.B. der Gründungsaufruf vielen Besuchern nicht bekannt, war aber auch nicht in genügender Anzahl zur Verteilung vorhanden. Ebenfalls hatten die Organisatoren vergessen, vorher einen neuen Termin für ein neues Treffen festzulegen, um so Kontinuität und gegenseitiges Kennenlernen zu ermöglichen.

Nach der Veranstaltung versuchten viele, Anschriften und Adressen von Organisatoren zu erhalten.

Das Neue Forum wird durch derartige Veranstaltungen kaum zur Mobilisierung beitragen. 'Demokratie Jetzt' geht langsamer und vorsichtiger vor. Sie hat erkannt, dass das Besorgen einer Druckmaschine, das Herausgeben einer 'Zeitung' und das Verteilen von Informationen das Gefühl des Zusammengehörens schaffen und jedem einzelnen das Gefühl, gebraucht zu werden, geben können. Sie will einen Unterbau schaffen und nicht den Weg des 'Neuen Forums' gehen, das über die Westmedien das Gefühl falscher Stärke bekomme. Auch sie war nicht in der Lage, konkrete Angaben über die weitere Arbeit zu machen.

Die Arbeit des Staatssicherheitsdienstes wird auch weiterhin dafür sorgen, dass die Aufbruchstimmung nicht zu einem tatsächlichen Aufbruch wird." (20)

(1) Spiegel TV Sendung auf VOX, Der letzte Sommer der DDR am 04.07.2009
(2) MDR-Figaro-Interview mit Rolf Henrich
(3) Irena Kukutz: Chronik der Bürgerbewegung Neues Forum 1989-1990, S. 56
(4) ebenda, S. 55f
(5) Jens Reich in einem Interview in der Berliner Zeitung, 04./05.10.2014
(6) Eberhard Seidel, Interview am 05.10.89 in der tageszeitung
(7) Neues Deutschland, 22.09.1989
(8) Jens Reich in Die Zeit, Nr. 38/1994, 16.09.1994
(9) Weigt, Gerhard: Demokratie Jetzt, Der schwierige Weg zur deutschen Einheit, S. 329, Evangelische Verlagsanstalt Leipzig, 2015, BStU MfS HA XX/9 1535, 125 und BStU MfS HA XX/9 1535, 119
(10) Thomas Klein: "Außer Reden nichts gewesen?", in Bernd Gerke, Wolfgang Rüddenklau (Hrsg.) ... das war doch nicht unsere Alternative, Westfälisches Dampfboot, Münster 1999
(11) Neues Forum Leipzig, Jetzt oder nie – Demokratie! Leipziger Herbst ´89. Leipzig 1989
(12) Werner Schulz in einem Interview in Der Tagesspiegel, 18.05.2014
(13) Gunda Röstel in Jesse, Eckhard (Hg.): Friedliche Revolution und deutsche Einheit, Sächsische Bürgerrechtler ziehen Bilanz, Ch. Links Verlag Berlin 2006, S. 127
(14) Bärbel Bohley in einem Interview, Berliner Zeitung, 30.11.1996
(15) Bärbel Bohley in einem Interview, Berliner Zeitung, 25./26.11.1989
(16) Gerd Poppe in Semtner, Klemens: Der Runde Tisch in der DDR, tuduv-Studien, Reihe Politikwissenschaften Band 52, 1992, S. 169
(17) Sebastian Pflugbeil in Kuhrt, Eberhard u.a. (Hrsg.): Opposition in der DDR von den 70er Jahren bis zum Zusammenbruch der SED-Herrschaft, Am Ende des Sozialismus (3)
(18) Die Andere, Nr. 43, 14.11.1990, Beilage, Unabhängige Wochenzeitung für Politik, Kultur und Kunst, Herausgeber: Klaus Wolfram
(19) Sebastian Pflugbeil in Kuhrt, Eberhard u.a.
(20) Fernschreiben von Franz Bertele an den Chef des Bundeskanzleramtes, 20.09.1989

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