So. 14. Januar 1990


In der Nacht zum 14. Januar tauchen auch in Suhl erstmalig auf Schaufensterscheiben und auf die Straße gemalte Hakenkreuze und SS-Runen auf, nachdem in der ganzen DDR schon seit Dezember Denkmäler für im Zweiten Weltkrieg gefallene Sowjetsoldaten und jüdische Friedhöfe geschändet wurden.
(Freies Wort, Mo. 15.01.1990)

Der Parlamentarische Geschäftsführer der CDU/CSU Bundestagsfraktion Bohl hat de Verleger der vier großen überregionalen Tageszeitungen der BRD ("Die Welt", "Die Frankfurter Allgemeine Zeitung", "Frankfurter Rundschau" und "Süddeutsche Zeitung") aufgefordert, zunächst bis zur DDR-Wahl am 6. Mai gemeinsam eine Tageszeitung für Leser in der DDR zu produzieren.
(BZ am Abend, Mo. 15.01.1990)

Beginn der Aktionswoche GEGEN RECHTS in Leipzig zu der die Vereinigte Linke aufrief.

Letzter Tag des zweitägigen Treffens von Neuem Forum, Grüner Partei (DDR) und Die Grünen (BRD) in Magdeburg. Es wird u. a. gefordert, Ausstieg aus der Atomwirtschaft, Nutzung von regenerativen Energiequellen, der Müllimport in die DDR wird abgelehnt, Vorrang der Schiene vor der Straße, im Grenzgebiet soll ein Netz von Naturparks eingerichtet werden, vollständige Entmilitarisierung einer jeweils 100 Kilometer breiten Zone an der Grenze.

Die SPD aus Dresden und Hamburg vereinbarten eine Zusammenarbeit. Zwischen Dresden und Hamburg besteht seit 1987 eine Städtepartnerschaft.

In Sondershausen wird der SPD-Kreisverband gegründet.

Gründung SPD Ortsverein Fürstenwalde in der Winterkirche des Domes zu Fürstenwalde.

Auf dem ersten deutsch-deutschen Treffen von Handwerkern in Berlin wird der Vorschlag, eine "Arbeitsgemeinschaft des Handwerks Berlin/Mark Brandenburg" zu gründen gemacht. Ein Auseinanderdividieren des Handwerks in der DDR müsse verhindert werden. Es solle sich eine Gemeinschaft aus privaten Handwerkern und Produktionsgenossenschaften des Handwerks auch innerhalb der Handwerksorganisationen bilden.

BRD-Bankenverbandspräsident Röller vertritt die Auffassung, die DDR-Wirtschaft benötigt jährlich 10 Milliarden D-Mark Investitionshilfen, den die bundesrepublikanische Wirtschaft bereitstellen müsse. Dann dauert es keine zehn Jahre mehr bis der Lebensstandard in der DDR etwa den der BRD erreicht habe.

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