Mo. 15. Januar 1990


Link zu Berichten über die 7. Sitzung des Zentralen Runden Tisch in Berlin.

Erklärung des Neuen Forum zur "Stürmung" der Stasizentrale

Reinhard Schult zur "Stürmung" der Stasizentrale

Am Wochenende fand eine konstituierende Sitzung des Vorstandes für eine Europaunion der DDR statt. Ziel der Partei ist es für ein gemeinsames europäisches Haus einzutreten.
(Berliner Zeitung, Mo. 15.01.1990)

Ihr gemeinsames Interesse an einer weiteren Zusammenarbeit bekräftigten gestern der Minister für Schwerindustrie, Dr. Ing. Kurt Singhuber, und der Präsident der französischen Gesellschaft für neue Techniken (SGN), Claude Aycoberry. Die SGN versteht sich als eine Engineering-Firma für Hochtechnologie auf dem Gebiet der Kernkraftwerkstechnik. Nach weiteren Gesprächen über Eckpunkte der Zusammenarbeit will man zur Leipziger Frühjahrsmesse zu konkreten Verträgen gelangen.
(Berliner Zeitung, Di. 16.01.1990)

Auf Initiative des Neuen Forum ist gestern in Berlin die Gesellschaft "Neues Handels Forum, Institut für Wirtschaftsvermittlung GmbH" gegründet worden. Wie deren Vertreter vor der Presse erklärten, wolle man besonders im klein- und mittelständischen Bereich Wirtschaftskontakte zwischen Unternehmen aus Ost und West vermitteln. Unternehmensberatung von DDR-Firmen, Betreuung von leitendem Personal und die Organisierung von Seminaren zum Management seien weitere Aufgaben. Ferner gehe es um die Bildung von Betriebs- und Verwaltungsräten. Bei Kontakten zum BRD-Markt werde das "Neue Handels Forum" mit einer ebenfalls kürzlich gegründeten Firma für Wirtschaftsvermittlung in Frankfurt/Main zusammenarbeiten.
(Berliner Zeitung, Di. 16.01.1990)

Im Januar 1990 erklärte der Sprecherrat, selbständiger Unternehmungen, die im oder mit dem Namen des Neuen Forum auftreten, werden von der Vereinigung Neues Forum nicht getragen.
(Neue Zeit, Mi. 24.01.1990)

Nach einer Vereinbarung zwischen der Gewerkschaft der Mitarbeiter der Staatsorgane und der Kommunalwirtschaft und dem Ministerium für Innere Angelegenheiten dürfen sich jetzt auch Berufssoldaten gewerkschaftlich organisieren.

Im Kulturhaus "Otto Buchwitz" in Heidenau wird ein Ortsverein der SDP gegründet.

Aus der Zivilverteidigung wird der Zivilschutz. Alle Embleme der Zivilverteidigung werden von Fahrzeugen entfernt. Das Tragen von Zivilkleidung während des Dienstes wird gestattet.

Der Präsident der Gesellschaft zur Förderung des Olympischen Gedankens, Manfred von Brauchitsch, erklärt seinen Rücktritt.

In einem Interview in der Wochenzeitschrift "Der Spiegel" sagt der ehemalige Wirtschaftsminister, Karl Schiller (SPD), "am leichtesten wäre es natürlich, der DDR unter einem gemeinsamen staatlichen Dach beim Aufschwung zu helfen. Dann käme es automatisch zu einem kräftigen Finanzausgleich zwischen West und Ost, zwischen den Ländern der Bundesrepublik und den zu bildenden Ländern der DDR. Aber das geht natürlich aus außenpolitischen Gründen nicht. Wir dürfen Gorbatschow nicht überfordern. Mit dieser Wirtschaftsunion bliebe es bei der Zweistaatlichkeit. Beide deutsche Staaten wären weiterhin Mitglieder in ihren jeweiligen Paktsystemen."

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