So. 4. Februar 1990


Berlin (ADN). Als "recht unsensibel" im Umgang mit den Siegermächten und den Anrainerstaaten hat SPD-Geschäftsführer Ibrahim Böhme die gegenwärtige Diskussion über den Deutschlandplan von DDR-Ministerpräsident Modrow bezeichnet. Er halte ein entmilitarisiertes Deutschland für eine echte Transmission des künftigen Entspannungsprozesses in Europa. Die Mitgliedschaft eines einheitlichen Deutschlands in der NATO, auch in der Version von Bundesaußenminister Genscher, ist aus seiner Sicht "nicht machbar".
(Berliner Allgemeine, Mo. 05.02.1990)

Direktoren der deutschen Ostsee-Häfen Kiel, Lübeck, Rostock, Stralsund und Wismar tauschten in Rostock Erfahrungen aus.
(Berliner Zeitung, Di. 06.02.1990)

Das vierte Buch seiner Romanfolge "Friede im Osten". "Nahe der Grenze", hat der Schriftsteller Erik Neutsch mit einem Entschuldigungsbrief an den Präsidenten der Tschechoslowakischen Republik, den Schriftsteller und Dramatiker Vaclav Havel, zurückgezogen. In einem ADN-Gespräch erklärte Erik Neutsch, dass er in diesem 1987 erschienenen Roman die 68er Ereignisse in der ČSSR und den Einsatz der Warschauer Vertragsstaaten falsch dargestellt habe. Er beabsichtige, den Roman zu überarbeiten.
(Neues Deutschland, Mo. 05.02.1990)

In Döbeln und den umliegenden Dörfern wird mit Lautsprechern zur Demonstration der DBD am kommenden Tag aufgerufen.

Der Vorsitzende der DSU, Hans-Wilhelm Ebeling, nennt den Grundlagenvertrag zwischen der DDR und der BRD vom 21.12.1972 als geschichtlich überholt. Er kritisiert, dass er jemals abgeschlossen wurde. Der Kampf der CDU/CSU dagegen sei richtig gewesen. Für ihn ist die bundesdeutsche SPD eine Wendepartei. Was man früher gesagt habe werde heute plötzlich geleugnet.

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