Mo. 12. Februar 1990


Link zu Berichten über die 12. Sitzung des Zentralen Runden Tisches.

Gemeinsam mit einer Spende des Landes Nordrhein-Westfalen will die Stadt Dortmund der Partnerstadt Zwickau mit insgesamt drei Millionen D-Mark helfen, dringende kommunale Aufgaben zu lösen. Darüber wurden die Vertreter des Zwickauer "Runden Tisches" informiert. Konkrete Hilfe soll vor allem in den Bereichen Gesundheits- und Sozialwesen, Stadtwirtschaft sowie im örtlichen Bauwesen gegeben werden.

Weiterhin stimmte der "Runde Tisch" in der Schumann-Stadt einem Vorschlag zu, noch vor den Wahlen die erste Ausgabe einer neuen unabhängigen Wochenzeitung für die Stadt und den Kreis Zwickau herauszugeben.
(Neue Zeit, Di. 13.02.1990)

Der aus der DDR geflüchtete frühere Staatssekretär Alexander Schalck-Golodkowski hat dem Bundesnachrichtendienst (BND) umfassende Informationen zukommen lassen, geht laut dpa aus einem vorab veröffentlichten Bericht des Nachrichtenmagazins "Der Spiegel" hervor. Nach seiner Entlassung aus der Westberliner Untersuchungshaft am 9. Januar habe sich Schalck dem BND "verschrieben und packt dort über die internationalen Geschäfte Ost-Berlins aus". Nach Bonner Informationen, so der "Spiegel", "beliefert Schalck-Golodkowski die Pullacher BND-Zentrale ungebeten und kostenlos".
(Berliner Zeitung, Mo. 12.02.1990)

In der vergangenen Woche sind 11 821 Übersiedler aus der DDR in die BRD gekommen. In der Woche zuvor hatten sich 14 513, noch eine Woche davor 14 857 Übersiedler bei den BRD-Behörden gemeldet.
(Junge Welt, Di. 13.02.1990)

Durch einen Beschluss des Redakteursrats des Rundfunksenders "Stimme der DDR", heißt der Sender wieder "Deutschlandsender" wie bis 1971.

Bauarbeiter des Ingenieur-, Tief- und Verkehrsbaukombinats in Karl-Marx-Stadt führen einen zweistündigen Warnstreik durch.

Eine Delegation der IG Druck und Papier der DDR mit Werner Peplowski an der Spitze sprechen mit dem Geschäftsführenden Hauptvorstand der IG Medien in Stuttgart über Kooperationsmöglichkeiten und verständigen sich auf eine enge Zusammenarbeit.

Der Geschäftsführende Bundesvorstand des DGB beschließt die Einrichtung einer Verbindungsstelle in Berlin.

Die Zeitung "Bauern-Echo" erscheint ab heute mit dem Untertitel "Die grüne Tageszeitung für Land und Stadt".

Vertreter des Fernsehens und der Post der DDR sowie des Zentralen Runden Tisches führen Gespräche mit dem Bundesverband Kabel und Satellit der BRD über die Einführung von Privatrundfunk in der DDR.

Im Polizeipräsidium am Alexanderplatz in Berlin kommt es zu ersten Treffen zwischen den beiden Polizeipräsidenten Berlins.

In einem Interview im Wochenmagazin "Der Spiegel" sagt Bundesfinanzminister, Waigel:

"Ich will grundsätzlich anmerken: Wenn weit über 70 Prozent der Bevölkerung [der BRD] für die Einheit Deutschlands sind, dann wissen sie auch, dass dafür ein bestimmter Preis zu zahlen ist. Sie wissen: Dies ist ein Ziel, das den Preis wert ist.

Für diese ungeheure Herausforderung ist eine begrenzte Erhöhung der Nettokreditaufnahme akzeptabel. Aus unserer dynamischen Wirtschaftsentwicklung haben wir ja weiterhin gute Steuereinnahmen zu erwarten. Zum dritten muss es Umschichtungen und neue Prioritäten in den öffentlichen Haushalten geben."

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