Fr. 6. April 1990


"Ökologisch wirtschaften" heißt ein dreitägiger Kongress, der am Freitag in Leipzig begann. 1 500 Teilnehmer suchen noch Wegen, um aus dem Kontra zwischen Ökonomie und Ökologie ein Pro zu machen.
(Junge Welt, Sa. 07.04.1990)

Die Eröffnung eines Kaufhauses des "Woolworth"-Konzerns in der DDR ist auf einer internationalen Handelskonferenz in London bekanntgegeben worden.
(Junger Welt, Sa. 07.04.1990)

Am Freitag konstituierte sich eine Initiativgruppe zur Gründung eines Berliner Verbandes der Zeitungs- und Zeitschriftenverleger. Zum Sprecher der Gruppe wurde Lothar Popp vom Berliner Verlag gewählt. Die Gründungsversammlung soll am 17. April stattfinden.
(Junge Welt, Sa. 07.04.1990)

Mit seiner Ausgabe 15/90 geht der "Eulenspiegel" ab Freitag als erste Zeitschrift der DDR auf den Markt der BRD.
(Junge Welt, Sa. 31.03.1990)

Im Zeitraum 06.-08.04. werden die Sicherheitsverfilmungen der Karteien des MfS zerhäckselt. Am 11.04. dann verbrannt. Das Protokoll über die Vernichtung gibt keine Auskunft darüber, ob alle Sicherheitsverfilmungen vernichtet wurden. Nicht vernichtet wurden die "Löschfilme" der HV A.

"Der Anzeiger" Wochenzeitung für Politik, Kultur und Kunst erscheint mit einer Auflage von 100 000 Exemplaren zum ersten Mal. Ab dem 04.07.1990 Fusion mit der Wochenzeitung "die andere".

In der Hauptstraße in Brandenburg (Havel) errichtet die Jugendgruppe des Neuen Forum einen "Ökologieinfostand". Es werden Flugblatt verteilt und Unterschriften für den Entwurf einer neuen Verfassung gesammelt.

Diese Woche ist eine Gesellschaft für Agrarrecht der DDR e. V. gegründet worden.

In der Suhler Stadthalle wird die "Miss Südthüringen" gewählt.

In der Zeitung "Wirtschaftswoche sagt Bundesarbeitsminister, Norbert Blüm, in einem Interview: "Zum Umtauschkurs sage ich kein Wort, denn ich bin nicht der Helfer von Spekulanten. Aber wir können nicht zweierlei Rechnung machen: Zum einen entziehen wir den Betrieben die unproduktiven Arbeitnehmer und schieben deswegen die Finanzierung einer Arbeitslosenversicherung an. Da können wir nicht gleichzeitig sagen: Deswegen müssen auch die Löhne niedrig bleiben. Denn wenn die Unproduktiven den Unternehmen entzogen werden, steigt natürlich die Produktivität".

Der sowjetischen Außenminister, Eduard Schewardnadse, schlägt bei einem Treffen mit dem Außenminister der USA, James Baker, vor, ein vereintes Deutschland könne sowohl Mitglied in der NATO als auch im Warschauer Vertrag sein.

Die Tschechoslowakei schlägt eine aus Teilnehmerstaaten des Helsinki-Prozesses bestehende Europäische Sicherheitskommission vor. Es fehle eine ständige gesamteuropäische Plattform für die Überprüfung von Fragen, die die Sicherheit auf dem Kontinent betreffen und Lösungen suchen würde.

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