Sa. 30. Juni 1990


Fernsehansprache zum Inkrafttreten der Währungs-, Wirtschafts- und Sozialunion von Lothar de Maizière

Die "Berliner Allgemeine", früher Tageszeitung der einstigen National-Demokratischen Partei (NDPD), ist am Sonnabend zum letzten Mal erschienen. Damit verschwindet erstmals eine traditionelle überregionale Tageszeitung der DDR aus der Medien Landschaft. Wie Chefredakteur Klaus Baschleben im Leitartikel der letzten Ausgabe feststellt, sei die "Berliner Allgemeine" ein Opfer der medienpolitischen Entwicklung seit dem 18. März und des nahezu ungehinderten Einbruchs der Westmedien sowie der weitgehenden Unfähigkeit des Postzeitungsvertriebes, den Verkauf und Vertrieb der DDR-Zeitungen wettbewerbsfair zu sichern.
(Berliner Zeitung, Mo. 02.071990)

Das Präsidium des NOK der DDR beschäftigte sich am Sonnabend in Berlin unter Leitung seines Präsidenten, Prof. Dr. Dr. Joachim Weiskopf, mit der Auswertung der Wahl-Mitgliederversammlung und behandelte Fragen der Zusammenarbeit sowie der beabsichtigten Vereinigung beider deutscher NOK. Das Mitglied des Präsidiums Dr. Wolfgang Schmahl informierte über den Abschluss der Arbeit der Projektgruppe des Magistrats "Olympische Spiele Berlin 2000".

Es wurde beschlossen, sich in Übereinstimmung mit der Gesellschaft zur Förderung des olympischen Gedankens in der DDR an der Aktion der Deutschen Olympischen Gesellschaft "Fair geht vor" die unter Schirmherrschaft von Bundespräsident Richard von Weizsäcker steht, auf dem Gebiet der DDR zu beteiligen.
(Berliner Zeitung, Mo. 02.07.1990)

Der Vertrag über die Wirtschafts-, Währungs- und Sozialunion (1. Staatsvertrag) tritt in Kraft.

Ab heute erscheint die Tageszeitung "Bauern-Echo" mit dem Untertitel "Das deutsche Landblatt".

Mit Befehl 9/90 erfolgt am 24.06. mit Wirkung vom 30.06. die Gründung des Instituts für Sicherheitspolitik des Ministeriums für Abrüstung und Verteidigung in Berlin-Grünau.

Das Bürgerkomitee Magdeburg wird ein eingetragener Verein.

In einem Interview im Fernsehsender Sat 1 verlangt die bundesdeutsche stellvertretende FDP-Vorsitzende Irmgard Adam-Schwaetzer Straffreiheit für Frauen aus der BRD, die in der DDR ein Schwangerschaftsabbruch vornehmen lassen. Nach bundesdeutschen Recht ist das strafbar. Der Bundestag müsse die Strafbarkeit aussetzen.

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