Di. 17. Juli 1990


Nach einer Zeit gewisser Sprachlosigkeit habe sich die Akademie der Künste der DDR wieder in der Öffentlichkeit zurückgemeldet. Das verkündete mit sichtlicher Befriedigung der neugewählte Direktor der Akademie, Prof. Ulrich Dietze, gestern auf einer Pressekonferenz. Und: In den nächsten Wochen solle eine neue Akademie errichtet werden, für die Erneuerung stünden neue Namen. Obenan der des Präsidenten, Heiner Müller. Verständlicherweise zog auch dieser noch keine fertigen Konzepte aus der Tasche; erst am Freitag sollen auf der ersten Präsidiumstagung inhaltliche und formale Fragen geklärt werden. Soviel bis jetzt: Die Trennung von ordentlichen und korrespondierenden Akademiemitgliedern sei überholt, neue Kontakte zur finanziellen Absicherung müssen geknüpft werden, das alte Statut ist außer Kraft, ein neues muss durch den Ministerpräsidenten bestätigt werden. Dem ist die Akademie nach wie vor unterstellt. Vizepräsidentin Prof. Ruth Zechlin dazu: Wir haben in Lothar de Maizière jemanden, der die Kunst braucht wie wir.
(Berliner Zeitung, Mi. 18.07.1990)

Ein Bündnis aller linken Kräfte haben Die Nelken vorgeschlagen. Das geht aus einer am Dienstag veröffentlichten Erklärung ihres Hauptvorstandes hervor. Die Linke stehe vor der Aufgabe, gäbe, in kurzer Zeit ein neues Konzept ihres Zusammengehens zu entwickeln.
(Neues Deutschland, Mi. 18.07.1990)

In Berlin konstituiert sich ein Hochschulrat.

Bei einer Bürgerbefragung spricht sich die Mehrheit in Altenburg für die Zugehörigkeit zu Sachsen aus. Der Kreistag stellt einen Tag später einen Antrag an den Ministerrat für die Zuordnung nach Thüringen.

Der Landesverband der Kriegsopfer, Behinderten und Rentner Berlin (DDR) nimmt im Medizinischen Betreuungszentrum Lichtenberg seine Tätigkeit auf.

Link zum Telefonat zwischen Helmut Kohl und George Bush.

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