Mi. 1. November 1989


Disput am gestrigen Mittwochabend über Wirtschaftsreformen, namentlich zur Planung, im Stammbetrieb des Kombinats VEB Kabelwerk Oberspree "Wilhelm Pieck". Disput von Kabelwerkern mit Gerhard Schürer Kandidat des Politbüros und Vorsitzender der Staatlichen Plankommission.
(Neues Deutschland, Do. 02.11.1989)

Berlin. ADN/BZ Als unmittelbare Reaktion auf eine Anfrage beim ersten Berliner Sonntagsgespräch gründen die Freidenker der DDR einen Interessenverband für Rollstuhlfahrer. Das wurde vom Zentralvorstand des Verbandes mitgeteilt.
(Berliner Zeitung, Do. 02.11.1989)

Auf der Pressekonferenz in Moskau sagt Egon Krenz: "Also hier muss ich Genossen Gorbatschows Politik verteidigen und sagen, alles was sich in der DDR vollzogen hat, ist das Ergebnis der Arbeit des Politbüros und des Zentralkomitees meiner Partei."

Links zum Treffen

Leipziger Bürgerinnen und Bürger verhindern am Morgen den Abbau der erst vor wenigen Tagen aufgestellten Litfaßsäule mit dem Schriftzug "Dialog am Karl-Marx-Platz".

Im Festsaal des neuen Rathaus in Leipzig findet eine Dialogveranstaltung mit dem Oberbürgermeister, Dr. Bernd Seidel, statt.

Die Vereinigung der gegenseitigen Bauernhilfe tagt in Strausberg bei Berlin.

In der LDPD wird eine Kommission gebildet, die die Parteiprogrammatik überarbeiten soll.

Während eines "Mittwoch-Abend-Gebets" mit ca. 500 Teilnehmern stellt sich die SDP in Oranienburg vor.

Der Vorsitzende des Nationalen Verteidigungsrats, Egon Krenz, erlässt den Befehl 10/89 über "Maßnahmen zur Gewährleistung der Sicherheit und Ordnung in der Hauptstadt der DDR, BERLIN". Das Eindringens von Demonstranten in das Grenzgebiet soll mit körperlicher Gewalt verhindert werden. Die Anwendung der Schusswaffe gegen Demonstranten ist grundsätzlich verboten.

Am 03.11. wird der Befehl auf die gesamte DDR ausgedehnt.

Bärbel Bohley vom Neuen Forum ist Gast beim Jugendradio DT 64.

Nach einer Mitteilung der BRD-Botschaft in Prag befinden sich am Abend rund 380 DDR-Bürger auf dem Gelände der Botschaft. 84 Personen konnten mit Bus und Pkw in die BRD ausreisen.

Die Bundesregierung bestätigt, dass das Bundesamt für Verfassungsschutz seit Jahren eine Datei mit den früheren Adressen und Arbeitsplätzen von Aus- und Übersiedlern aus der Osteuropa und der DDR führt.

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