Im Rahmen des 6. Berliner Ökologie-Seminars erfolgt die Gründung der Grünen Partei in der DDR. In einer Presseerklärung heißt es dazu u. a.:
"(...) Die Gründung 'Grüne Partei der DDR' ist die logische Konsequenz aus einer langjährigen umweltpolitischen Basisbewegung in der DDR und dem gegenwärtigen Erneuerungsprozess.
Die Grüne Partei in der DDR versteht sich als Bestandteil der grünen Bewegung in unserem Land und als Teil der globalen, insbesondere der europäischen Bewegung der Grünen. Sie ist keine Elitepartei von Mitgliedern aus Friedens-, Menschenrechts- und ökologischen Gruppen und Organisationen, obwohl sie zu einem wesentlichen Teil aus diesen hervorgegangen ist.
Sie ist für jede Bewohnerin und jeden Bewohner der DDR offen. Voraussetzung ist die Volljährigkeit. Ausgeschlossen sind Mitglieder anderer Parteien.
Alle Mitglieder unterliegen gleichen Rechten und Pflichten, unabhängig von ihrer Zugehörigkeit zu anderen Gruppen und Organisationen. (...)"
Hierzu ergänzend heißt es in einer am folgenden Tag verabschiedeten Erklärung der Grünen Partei u. a.:
"(...) Wir fühlen uns mit allen demokratischen Bewegungen und Parteien verbunden, sehen aber unser besonderes Ziel in der Bewahrung der natürlichen Umwelt. Als politische Partei in der Grünen Bewegung wollen wir Verantwortung in den Volksvertretungen übernehmen. (...) Wir verstehen uns als ökologisch, basisdemokratisch und wollen gewaltfrei mit Menschen und partnerschaftlich mit der Natur umgehen. Wir erklären uns solidarisch mit sozial benachteiligten Menschen und treten für die Gleichstellung von Mann und Frau ein.
Als Bestandteil der internationalen Umweltbewegung wollen wir perspektivisch an der Lösung von Friedens- und Umweltproblemen dieses Kontinents und der ganzen Erde mitarbeiten. (...)
Für eine dauerhafte Alternative unseres Landes erbitten wir kreative Mitarbeit aller demokratischen und antifaschistischen Kräfte, unabhängig von Weltanschauung, Religion, nationaler und kultureller Zugehörigkeit."
(Sabine und Zeno Zimmerling, Neue Chronik DDR 3. Folge, 1. Auflage, Verlag Tribüne Berlin GmbH 1990, ISBN 3-7303-0595-6)
Nachdem in der Bekenntniskirche in Berlin-Treptow von der Initiativgruppe zur Gründung einer Grünen Partei erklärt wurde, hiermit ist die Grüne Partei in der DDR gegründet, gab es neben Beifall auch Widerspruch. Einer, die sich gegen die Gründung aussprechen, ist Matthias Platzeck von der Grünen Liga. Eine der Vorwürfe die gegen die Gründung erhoben wurde, ist, die Gründung sei ausgerufen worden bevor mit den Anwesenden auf dem Ökologieseminar darüber diskutiert wurde.
Carlo Jordan sagte später, unser größter Widersacher im Spektrum der neuen politischen Kräfte war der Demokratische Aufbruch (DA). Wir sind die Grünen, wir sind die Ökologen. Es sei von DA-Seite angedroht worden einen Parallelraum zum 6. Ökologie-Seminar zu organisieren um die Leute abzuziehen zum DA.