Sa. 9. Dezember 1989


Unter dem Namen "Deutscher Regenbogen" haben Jugendliche am Sonnabend in Berlin einen der NDPD nahestehenden Jugendbund gegründet.
(Berliner Zeitung, Mo. 11.12.1989)

Die Fraueninitiative Jena führt ihre 1. öffentliche Veranstaltung durch.

In Leipzig wird der "Bund Unabhängiger Sozialisten" gegründet.

Die Leipziger Volkszeitung stellt ab dieser Wochenendausgabe den neuen Parteien und Gruppierungen wöchentlich zwei Seiten zur Verfügung.

Die SDP schreibt dort: "Am 1. 'Runden Tisch' wurde auf Druck der oppositionellen Kräfte erreicht, dass die LVZ uns Platz zur Verfügung stellt. Damit halten wir es für vertretbar, dieses Blatt kurzfristig zu nutzen. Wir fordern die Rückgabe dieses Blattes. Die SDP".

Schriftgut des MfS im Bezirk Neubrandenburg wird von 12 Kreisdienststellen in eine Lagerhalle des Bezirksamtes gebracht. Weil die Bürgerinnen und Bürger in Ückermünde das Material weiter in ihrer Stadt behalten wollen, wird es beim Volkspolizeikreisamt gelagert.

Erste Beratung des Runden Tisches der Stadt Rostock.

In Berlin kommt es zu einem Treffen zwischen Hans Modrow und dem schleswig-holsteinischen Ministerpräsident Björn Engholm. Vor der Presse erklärte Björn Engholm, er habe Vorschläge unterbreitet zur Schaffung eines paritätisch besetzten Planungsrates, wo Infrastrukturaufgaben und anderer Aufgaben entlang der gemeinsamen Grenze beraten werden können. Die Einrichtungen von Koordinierungsbüros in Schwerin sowie in Kiel oder Lübeck seinen denkbar.

Auf Einladung des SPD-Unterbezirks Kassel-Land treffen sich im Jugendhof Dörnberg (Kreis Kassel) Mitglieder des Demokratischen Aufbruch, des Neuen Forum und der SDP aus Thüringen zu einem Erfahrungs- und Gedankenaustausch. Der SPD-Unterbezirk will auch erkunden, wie die Unterstützung der SDP aussehen kann.

Der Berliner Wirtschaftssenator, Peter Mitzscherlin, spricht sich dafür aus, die Bevorratung in Westberlin drastisch abzubauen.

Von dem sowjetische Botschafter in der DDR Wjatscheslaw Kotschemassow kommt der Vorschlag eines Treffens "innerhalb kürzester Zeit" der Botschafter Frankreichs, Großbritanniens und Nordirlands, der UdSSR und den USA im Kontrollratsgebäude in Berlin.

Auf der Tagung des Europäischen Rates in Straßburg wird eine Passage zu Deutschland verabschiedet, in der es heißt:

"Wir streben die Stärkung des Zustands des Friedens in Europa an, in dem das deutsche Volk in freier Selbstbestimmung seine Einheit wiedererlangt. Dieser Prozess muss sich auf friedliche und demokratische Weise, unter Wahrung der Abkommen und Verträge sowie sämtlicher in der Schlussakte von Helsinki niedergelegten Grundsätze im Kontext des Dialogs und der Ost-West-Zusammenarbeit vollziehen. Er muss auch in die Perspektive der europäischen Integration eingebettet sein."

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