So. 31. Dezember 1989


Gegen eine vorzeitige völkerrechtliche Anerkennung der Oder-Neiße-Linie als polnische Westgrenze hat sich der Präsident des Bundesverfassungsgerichts, Roman Herzog, ausgesprochen. Auch eine von mehreren Politikern der BRD geforderte gemeinsame Garantieerklärung der Parlamente beider deutscher Staaten könne den juristischen Einwand gegen eine endgültige Anerkennung der polnischen Westgrenze nicht beseitigen, betonte der ranghöchste Richter der BRD am Sonntag im Deutschlandfunk. Herzog bekräftigte die Auffassung des Karlsruher Gerichtshofes, wonach das Deutsche Reich nach 1945 nicht untergegangen sei und fortbestehe bis zum Abschluss eines Friedensvertrages.
(Berliner Zeitung, Di. 02.01.1990)

Das Informationsblatt Nr. 1 des Neuen Forum Cottbus erscheint.

Die Nummer 1 des "Mecklenburger Aufbruch", mit dem Untertitel "Stimme unabhängiger demokratischer Gruppen in Mecklenburg" erscheint. Gedruckt in Rendsburg.

Nach einer Pressemitteilung vom 29.06.1990 betrugen 1989 die Einnahmen der SDP 547,43 Mark.

Bis zum Jahresende wurden die Parteiorganisationen der SED/PDS in der NVA aufgelöst.

Zum Jahresende lebten in der DDR 191 190 ausländische Bürger mit einer befristeten bzw. unbefristeten Aufenthaltsgenehmigung. Davon 134 204 männlich und 56 986 weiblich.

866 Vietnamesen und Kambodschaner aus der DDR fliehen in der Silvesternacht nach Westberlin.

Nach Angaben des Statistischen Amtes der DDR betrugen die "Auswanderungsverluste der DDR gegenüber der BRD" im Dezember 53 706 Personen.

Nach bundesdeutschen Angaben kamen 1989 343 854 Menschen aus der Deutschen Demokratischen Republik in die Bundesrepublik Deutschland.

Das Bundesland Bayern stellt die Transportkostenerstattung für Übersiedler ein.

In seiner Neujahrsansprache sagte Bundeskanzler Helmut Kohl: "In meinem 10-Punkte-Programm zur deutschen Einheit, habe ich den Weg aufgezeigt, wie das deutsche Volk in freier Selbstbestimmung seine Einheit wiedererlangen kann".

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