Demokratischer Aufbruch

Viele von Ihnen haben Mut und Zuversicht erlangt und beteiligen sich aktiv an der intensiven Arbeit der Demokratiebewegungen, um für jetzt und in Zukunft einen Staat zu schaffen und zu gestalten, der vom Volkswillen getragen wird. Die wichtigsten Schritte auf diesem Weg liegen noch vor uns. Dazu gehören freie, geheime Wahlen im Jahr 1990. Über die Bedingungen dieser Wahl wird am "Runden Tisch" verhandelt, damit die neue Opposition die gleichen Chancen hat wie die in der Volkskammer vertretenen Parteien. Unsere Volkspartei "Demokratischer Aufbruch - sozial und ökologisch" ist aus diesem Grund geschaffen worden. Durch uns bekommt die Demokratiebewegung Kraft und Stimme.

Die Partei "Demokratischer Aufbruch" ist kein Selbstzweck, sondern politisches Instrument zur Beförderung der Umgestaltung zu einem freiheitlich-demokratischen Rechtsstaat, einer schnellen und konsequenten Wirtschaftsreform und der Lösung der deutschen Frage im Sinne der wirklichen Bedürfnisse der Menschen.

Der "Demokratische Aufbruch" wird mit allen anderen oppositionellen Kräften zusammenarbeiten, weil wir uns eine Zersplitterung jetzt nicht leisten können.

Der DA möchte starke Parlamente auf allen Ebenen und eine unabhängige Justiz, damit der Staat und seine Organe kontrolliert werden und der Bürger Rechtsschutz genießt. Im Rahmen der ökonomischen Krise sind in der DDR ökologische und soziale Missstände akut geworden, die jetzt korrigiert werden müssen. Die Wirtschaft muss effektiv und dynamisch werden, damit soziale und ökologische Leistungen möglich sind. Überhaupt soll alles erlaubt sein, was die Wirtschaft fördert. Und es soll alles verboten sein, was sozial und ökologisch die Menschen schädigt. Die politische Freiheit muss auch die wirtschaftliche Freiheit mit sich bringen.

Kontaktadresse:
Dr. Gerhard L(...)
(...)-Straße 14

aus: MZ am Wochenende, Nr. 50, 14.12.1989, Herausgeber: Stadtleitung Magdeburg der SED und Stadtausschuss der Nationalen Front