Frank Eigenfeld
leistete seinen Grundwehrdienst bei der NVA. Studierte von 1963-68 Geologie an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg (MLU). 1979 wurde er in Halle promoviert. Bis 1982 war er als Assistent an der Sektion Geografie der MLU tätig.
Er erhielt, nach dem er sich weigerte an einer Wehrübung teilzunehmen, Berufsverbot. Ihm wurde fehlendes sozialistisches Staatsbewusstsein vorgeworfen. Hausmeister in der Gesundbrunnengemeinde in Halle bis 1990. Nach der DDR-Zeit wurde er wieder in der MLU angestellt. Er arbeitete er am Institut für Geologische Wissenschaften und Geiseltalmuseum.
Am 01.11.1983 nahm er an einem Treffen von DDR-Oppositionellen und Bundesgrünen in Bärbel Bohleys Wohnung teil. Am 04.11.1983 wollte er an einer Friedensdemo teilnehmen, wurde aber vorher festgenommen. Mitarbeit in der Ökologischen Arbeitsgruppe in Halle.
Schloss sich der Initiative für Frieden und Menschenrechte an. Unterschrieb die Eingabe der IFM an das ZK der SED im April 1986. Er nahm an so genannten Hauskreisen teil. Mitorganisator von Solidaritätsandachten in Halle mit den in Berlin verhafteten anlässlich der Luxemburg-Liebknecht-Demo im Januar 1988 in Berlin. Daraus entstanden die "Nachtgebete". Es wurde ein Informationsblatt herausgegeben. Die dritte Nummer im Januar 1989 wurde beschlagnahmt und ein weiteres Erscheinen verhindert.
Mitbegründer des Neuen Forum. Nach Halle zurückgekehrt, druckte er am Abend des 10.09.1989 den Gründungsaufruf des Neuen Forum. Bei den "Nachtgebeten" am 13.09.1989 informierte er über das Neue Forum.
Zusammen mit seiner Frau Katrin meldete er das Neue Forum am 19.09.1989 beim Rat des Bezirks an. Die Ablehnung erfolgte am 26.09.1989.
Er nahm am Koordinierungstreffen oppositioneller Gruppen und Einzelpersonen im Gemeindesaal der Markusgemeinde am 24.09.1989 in Leipzig teil.
Nach einem Besuch eines Treffen des Neuen Forum in Leipzig, wurde er am 19.10.1989 festgenommen. Er wurde im Operativen Vorgang "Eleve" des MfS erfasst.
Vertreter des Neuen Forum am Runden Tisch des Bezirks Halle. Mitglied der Stadtverordnetenversammlung 1990. Geschäftsführer in Halle für das Neue Forum von 1990-1994.
Am 05.12.1989 beteiligte er sich an der Versiegelung von Räumen und Schränken des Bezirksamtes für Nationale Sicherheit in Halle u.a. um Akten zu sichern. Einen Tag später erhielt er einen Anruf vom Bezirksamt für Nationale Sicherheit, darin wurde ihm mitgeteilt, dass am Vortag ein ganzes Gebäude bei der Versiegelungsaktion übersehen wurde. Die Versiegelung wurde dann am selben Tag nachgeholt.
Im März 1994 unterschrieb er den offenen Brief "Respekt Herr Nooke".
Einen Offenen Brief an Sportlerinnen, Sportler, Verbände und Sponsoren zur Teilnahme an den Olympischen Spielen in China unterschrieb er im April 2008. In im heißt es: "Auch weil sich bereits zwei deutsche Diktaturen mit den Leistungen von Sportlern schmückten, ist die öffentliche Debatte zu diesem Thema notwendig und die Teilnahme an den Spielen in Peking eine Gewissensfrage."
Im Oktober 2015 unterschrieb er einen Offenen Brief, der mit den Worten beginnt: "Sehr geehrte Frau Dr. Merkel, wir unterstützen Ihre Politik der offenen Grenzen. Wir unterstützen Ihre Flüchtlingspolitik und Ihren Einsatz um der Menschen willen. Mit größtem Respekt sehen wir Ihre feste Haltung zur Aufnahmeasylsuchender Flüchtlinge bei uns in Deutschland."
Einen Aufruf, Norbert Lammert zum nächsten Bundespräsidenten zu wählen unterschrieb er im Oktober 2016.
Eine Grußadresse an die Demonstranten in Belarus unterschrieb er im September 2020.
Erhielt 2000 als Erstunterzeichner des Aufrufs des Neuen Forum den Nationalpreis.