Jutta Seidel

studierte Zahnmedizin in Berlin.

Sie engagierte sich seit Anfang der 80er Jahre bei den "Frauen für den Frieden". Am 12. Dezember 1983 wurde gegen sie ein Ermittlungsverfahren wegen des Verdachtes auf landesverräterische Nachrichtenübermittlung eingeleitet. Es war geplant im Westen eine Veröffentlichung über die "Frauen für den Frieden" herauszubringen.

1983 Mitbegründerin der Berliner Gruppe "Ärzte für den Frieden". Unterzeichnete im Juni 1985 die "Antwort auf den Prager Appell". Im Jahre 1985 unterschrieb sie einen Brief der Initiative für Blockfreiheit in Europa an den Kongress der USA. Sie unterschrieb eine Eingabe vom 06.07.1986 gegen den geplanten Bau einer Straße die den jüdischen Friedhof in Berlin-Weißensee geteilt hätte.

Sie wurde im Operativen Vorgang "Kreuzfahrer" des MfS erfasst.

Mitbegründerin des Neuen Forum. Sie fragte die Schriftstellerin Christa Wolf, ob sie nicht den Aufruf des Neuen Forum unterschreiben wolle. Christa Wolf lehnte mit der Begründung ab, es fehle eine Aussage zum Sozialismus in dem Aufruf.

Mitinitiatorin der Demonstration am 04.11.89 in Berlin. Sie schrieb dazu am 14.10.1989 einen Brief an die Schauspielerin Jutta Waschowiak. Sie wusste, einen Tag später findet ein Treffen von Theaterleuten im Deutschen Theater in Berlin statt. "Da man Demonstrationen anmelden kann, sollte man selbiges einmal versuchen", begann das Schreiben.

Arbeitete in der Arbeitsgruppe "Sicherheit" des Zentralen Runden Tisches mit. Vertreterin des Neuen Forum am Runden Tisches des DFF (Fernsehrat). Mitglied im Arbeitsausschuss des Republiksprecherrates des Neues Forum.

Sie sprach sich im Dezember 1989 dagegen aus, das Neue Forum in eine Partei umzuwandeln. 1990 lehnte sie die Veröffentlichung von ehemaligen Stasi-Wohnungen und -Objekte in der taz ab.

Sie unterschrieb eine Gemeinsame Erklärung zu Chemnitz vom 05.09.2018.

Sie unterschrieb einen Offenen Brief vom 28.06.2019, indem gegen den geplanten Auftritt von Gregor Gysi am 09.10.2019 in der Peterskirche in Leipzig protestiert wird.

Eine Grußadresse an die Demonstranten in Belarus unterschrieb sie im September 2020 und an die belarussischen Frauen einen Monat später.

Nach dem Überfall Russlands auf die Ukraine am 24.02.2022 unterschrieb sie die Erklärung "Hisst die ukrainische Flagge überall!"

Wurde 2000 mit dem Nationalpreis der Deutschen Nationalstiftung ausgezeichnet.

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