DDR 1989/90 Brandenburger Tor

Mahnung

Wir waren unterdrückt. Wir wurden geschlagen, getreten, erniedrigt. Wir lebten in der Furcht vor einem gewaltsamen Tod. Doch wir haben überlebt, weil wir die Furcht überwanden. Wir, die Antifaschisten! Wir sind alt geworden. Jung geblieben ist unsere Hoffnung, die auch die eure ist:

dass Frieden und Humanität,

Demokratie und Solidarität

lebendig bleiben. Denn wir wollen nicht verlieren, was wir uns geschaffen haben. Wir wollen nicht wieder unterdrückt werden. Wir wollen nicht, dass die Republikaner, die im anderen Teil Deutschlands als verfassungsfeindlich erklärt worden sind, bei uns tun und lassen können, was sie wollen. Wir wollen nicht in einem Deutschland leben, das wieder Hass auf andere schürt. Ob alt oder jung: Wir wollen uns als Menschen achten. Ob alt oder jung: Unser Leben wird antifaschistisch sein, oder es wird nicht gut sein! Ob alt oder jung: Wer antifaschistisch denkt und handelt, komme zu uns.

Schreibt uns, wenn ihr mitarbeiten wollt in der Unabhängigen Antifaschistischen Initiativgruppe Karl-Marx-Stadt.

Kontaktadresse: Karl-Immermann-Str. 23, Karl-Marx-Stadt, 9001.

Vorbereitungsausschuss

aus: Funke Betriebszeitung des VEB Wirkmaschinenbau, 33. Jahrgang/Nr. 2. Februar-Ausgabe