Unabhängige Sozialdemokratische Partei Deutschlands

Im November 1989 konstituierte sich im Bezirk Potsdam der Neuglobsower Kreis zur Gründung der Unabhängigen Sozialdemokratischen Partei Deutschlands. Die Unabhängige Sozialdemokratische Partei Deutschlands (USPD) wurde am 17. Februar 1990 in Fürstenberg (Havel) gegründet. Auf dem Gründungskongress wird das Programm beraten und ein Statut verabschiedet. Einer möglichen Vereinigung der beiden deutschen Staaten solle ein Volksentscheid vorausgehen.

In den Parteivorstand wurden u.a. Herbert Driebe und Martin Korff gewählt.

Gründungsmitglieder waren u.a. Gerhard Brenn, Martin Deuß, Herbert Driebe, Steffen Hultsch und Martin Korff.

In einem Interview sagte Steffen Hultsch: "Wir betrachten uns als Alternativpartei zwischen der PDS und der SPD. Wir sind natürlich offen auf breiter Basis für einen Konsens. Das Unabhängig bedeutet weiter, die Unabhängigkeit von den Parteien der Bundesrepublik."

Bei der Volkskammerwahl am 18.03.1990 erhielt die USPD 3 891 Stimmen. Weit weniger als erhofft. Danach wurde es sehr ruhig um die USPD.

Herbert Driebe und Steffen Hultsch schlossen sich später der WASG in Brandenburg an. Die WASG und Linkspartei schlossen sich im 2007 zur Linken zusammen.

Bereits vom 06.-08.04.1917 fand in Gotha ein Gründungskongress einer Unabhängige Sozialdemokratische Partei Deutschlands statt. Im Oktober 1920 kam es zur Spaltung. Die Mehrheitsfraktion schloss sich im Dezember 1920 mit der KPD zur VKPD zusammen. Die Minderheitsfraktion vereinte sich im September 1922 mit der SPD zur VSPD. Unter Führung von Georg Ledebour und Theodor Liebknecht macht ein kleiner Rest unter dem Namen USPD weiter. 1924 spalte sich die USPD erneut, u.a. wurde Georg Ledebour ausgeschlossen. Von Georg Ledebour und anderen wurde der Sozialistische Bund gegründet. Theodor Liebknecht führte die Partei unter ihrem alten Namen weiter.

Nach der Gründung der Sozialistischen Arbeiterpartei Deutschlands (SAP) im Oktober 1931 schlossen sich der Sozialistische Bund noch im selben Monat und die USPD im November ihr an.

Ende des Jahres 1948 gab es Versuche in Berlin erneut eine USPD zu gründen. Am 06.11.1948 konstituierte sich im sowjetischen Sektor ein "Aktionsausschuss zur Gründung einer Unabhängigen Sozialdemokratischen Partei (USPD)". Die sowjetische Besatzungsmacht untersagte den Gebrauch des Namen USPD. Es wurde von ihr darauf gedrängt, dass sich ein Landesverband der SPD im sowjetischen Sektor bilden sollte. Was zur einer Spaltung des USPD-Gründungskreises führte. Am 02.05.1949 wurde die Zulassung in den drei Westsektoren beantragt. Es folgte das Verbot einen organisatorischen Apparat aufzubauen. Erst am 04.09.1950 mit der Berlin Kommandatura Order BK/O (50) 121 a-e wurde die Bildung eines Gründungsausschusses erlaubt. Die Zulassung erfolgte am 02.11.1950 durch ein Berlin Kommandatura Letter BK/L (50) 146.

Wie oftmals bei kleinen neu entstandenen Parteien überwog der innerparteiliche Zwist. Zu sehr waren ihre Akteure der Vergangenheit verhaftet. Hinzu kam, dass zwischen den Blöcken eine eigenständige Politik nicht möglich war. Am 10.01.1952 gaben die Lizenzträger der USPD ihre Lizenz zurück.

Die Mitglieder der USPD, die weitermachen wollten beantragten beim Senat von Berlin am 01.03.1952 eine Neuzulassung. Die Zulassung wurde vom Senat am 28.07.1952 abgelehnt. Als Begründung wurde angegeben, die Antragspersonen hätten 1951 in der BRD mit unlauteren Mitteln eine Vereinigung der Unabhängigen Arbeiterpartei und der USPD versucht. Außerdem wurde ihnen unterstellt, sie verfolge totalitäre Ziele. Einen neuen Antrag auf Zulassung am 02.05.1953 beschied der Berliner Senat positiv. Forderungen waren u.a. der Abschluss eines Friedensvertrages und Abzug der Besatzungsmächte. Die Neutralität Deutschlands und die Sozialisierung der Berliner Großindustrie.

Nach dem enttäuschenden Wahlausgang bei den Abgeordnetenhauswahlen 1954 schliefen die Aktivitäten der USDP ein.

Am 24./25.03. 1951 wurde in Worms die Unabhängige Arbeiterpartei Deutschlands (UAPD) gegründet. Im September 1952 wurde die Auflösung beschlossen. Es gab Verbindungen zur USPD.

Anläufe eine USPD zu gründen gab es im Oktober 1999 in Frankfurt am Main. Dort riefen Sozialdemokraten einen "Arbeitskreis USPD" ins Leben. Im März 2000 gründeten in Göttingen ehemalige SPD und PDS Mitglieder eine neue USPD.

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