Antrag GL, GP
Zur Nutzung ehemaliger militärischen Sperrgebiete und der Staatsjagdgebiete
Die ehemaligen militärischen Sperrgebiete und Staatsjagdgebiete waren über Jahrzehnte weitgehend vom Einfluss der Öffentlichkeit abgeschirmt. Ungewollt entwickelten sich durch diesen "Schutz" ökologisch wertvolle Zonen, die gerade in unserem dichtbesiedelten Land bisher unerkannte Gratisleistungen der Natur sicherten, wie zum Beispiel eine Ausgleichswirkung im Artengefüge oder die Spende von sauberem Trinkwasser und sauberer Luft.
Die schon erfolgte oder bevorstehende unkontrollierte Öffnung dieser Gebiete für Tourismus, Naherholung, Bauwesen und finanzkräftige westliche Unternehmen bedeutet Zerstörung der Eigenarten unserer Landschaft sowie ein unwiederbringliches Verlorengehen der erwähnten Gratisleistungen.
Der Runde Tisch möge deshalb beschließen:
1. Sicherung der schon bestehenden Naturschutzgebiete (zum Beispiel Naturschutzgebiet Ostufer der Müritz).
2. Einstweilige Sicherung der freiwerdenden Staatsjagdgebiete und militärischen Sperrgebiete vor anderweitigen Ansprüchen, Stopp aller laufenden und geplanten Landschaftsveränderungen, einschließlich Wasserbau und Hochbau.
3. Prüfung der ökologischen Wertigkeit der betreffenden Gebiete durch eine umgehend zu bildende unabhängige Expertenkommission und schnellstmögliche Entscheidung über Schutzmaßnahmen.
Jetzt steht zur Entscheidung, ob unsere Landschaft einem hemmungslosen Ausverkauf preisgegeben wird oder ob ihr natürlicher Wert auch kommenden Generationen bewahrt bleibt.
[10. Sitzung des Zentralen Runden Tisches am 29.01.1990]