CDJ - eine Alternative

Vorlage zum Rahmenprogramm der CDJ

Wer sind wir?

Die CDJ versteht sich als eine politische Gemeinschaft junger Menschen, für die christliche moralisch-ethische Werte Grundlage ihres Handelns sind.

Dabei betrachten wir die Glaubens-, Gewissens- und Meinungsfreiheit als Voraussetzung unseres Wirkens. Wir bekennen uns zu den Grundsätzen des konziliaren Prozesses: Gerechtigkeit, Frieden und Bewahrung der Schöpfung.

Wir sind eine Jugendorganisation, die in partnerschaftlicher Beziehung zur CDU steht. Wir wirken unabhängig und eigenständig.

Wir wollen . . .

- Zusammenarbeit von Jugendlichen aller Konfessionen und Glaubensrichtungen

- Schaffung von Gerechtigkeit gegen Militarismus, Neonazismus und jegliche Formen von Diktatur

- einen Fortschritt, der den Frieden nach innen und außen sichert, das Leben von Menschen und Natur bewahrt, Angst Überwindet und Hoffnung weckt sowie Nächstenliebe praktiziert

- eine Lebensqualität, die nicht auf eine immer größer werdende Anhäufung materieller Werte beruht, da wir die Natur als Grundlage menschlichen Lebens verstehen und erhalten müssen

- eine Gesellschaft, die unser Leben freier, gerechter und sozialer gestaltet

- Heimatliebe und Heimatverbundenheit auf der Grundlage der reichen Traditionen unserer Geschichte

- eine freie und humanistische Erziehung und Bildung, die Raum zur Entwicklung eigener Weltanschauungen und Wertvorstellungen bietet, um individuelles und kreatives Handeln zu ermöglichen

- persönliches, ideelles und finanzielles Engagement für Probleme und Projekte, die die Selbständigkeit der Zwei-Drittel-Welt fördern

- die Zusammenarbeit mit allen Jugendlichen und Jugendorganisationen unseres Landes nach dem Prinzip der ideologischen Toleranz gegenüber allen Haltungen, die sich zu Humanismus und Antifaschismus bekennen Verbindungen zu christdemokratischen und christlichen Jugendbewegungen anderer Länder aufnehmen und ausbauen.

Wir fordern . . .

- ein verfassungsmäßig garantiertes Jugendverbandsgesetz, das allen Jugendorganisationen gleichberechtigte Interessenwahrnehmung d. h.: einheitliche Finanzierung, gleiche Kommunikationsmöglichkeiten (Presse, Funk, Fernsehen), Beteiligung in Medienräten, Beteiligung an jugendtouristischen Unternehmungen, gleichberechtigte Nutzung der vorhandenen Jugendeinrichtungen (Klubs, Hotels, Ferienobjekte, Sportobjekte usw.)

- die Loslösung der Jugendweihe aus der Schule

- die Herauslösung der Kinder- und Jugendverbände aus allen Betrieben, Institutionen und Bildungseinrichtungen sowie keine neue Etablierung, sondern deren Verlagerung in den Freizeitbereich.

Wir bitten Euch, diesen Entwurf zu diskutieren und Vorschläge sowie Meinungen an folgende Kontaktadresse weiterzugeben:

CDJ Dresden Rähnitzgasse 10 Dresden 8060

Berlin am 2. 12. 1989

Anmerkung: Der Entwurf des Statuts wird im Verlauf der kommenden Woche den Koordinatoren in den Bezirken sowie den Vertretern der Basisgruppen zugesandt. Die nächste Zusammenkunft der Arbeitsgruppen findet am 6. Januar 1990 in Berlin statt. Dabei wird eine zweite Fassung der Entwürfe diskutiert und veröffentlicht.

Es wurde vorgeschlagen, die 1. Landeskonferenz für Anfang Februar einzuberufen.

Dr. Sven-Olaf Obst

Neue Zeit, Mi. 06.12.1989, Jahrgang 45, Ausgabe 287

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