Mo. 2. Oktober 1989


Link zur Wochenübersicht des MfS Nr. 40/89 vom 02.10.1989

Wegen des großen Andrangs wird eine Veranstaltung des Neuen Forum von einem Raum der Schweriner Paulskirche in die Kirche selbst verlegt. Es werden Arbeitsgruppen gebildet. Es ist die erste öffentliche Veranstaltung des neuen Forum in Schwerin.

Von staatlicher Seite wird versucht die Veranstaltung zu verhindern.

Im Gemeindezentrum Wörmlitz in Halle stellen Katrin und Frank Eigenfeld das Neue Forum vor.

Ein Koordinierungstreffen der Initiative für eine Vereinigte Linke findet in der Berliner Umweltbibliothek statt.

Auch die "Kirche von Unten" führt ein Treffen durch.

In der Nacht zum 03.10. werden in Plauen Flugblätter verteilt, die zur Teilnahme an der Demonstration am 07.10. auf dem Theaterplatz aufrufen. Es werden Versammlungs-, Demonstrations- und Streikrecht, Meinungs-, Presse- und Reisefreiheit, sowie die Zulassung des Neuen Forum und anderer Oppositionsgruppen gefordert.

Die Beschäftigten des Theaters Schwedt verfassen einen Offenen Brief, der mit dem Satz endet: "Die Zeit ist reif für einen gesamtgesellschaftlichen Dialog".

Ab diesem Tag ist die Gethsemanekirche in Berlin-Prenzlauer Berg rund um die Uhr geöffnet.

In der Schweriner Paulskirche führt das Neue Forum eine Informationsveranstaltung durch. Es werden Basisgruppen gebildet.

Nach Angaben des Bundesgrenzschutzkommandos Süd in München, kamen 22 000 DDR-Bürger im September über Ungarn nach Österreich und von dort in die BRD.

An den Botschafter der Bundesrepublik in Prag geht in der Nacht zum 03.10. die Weisung, die Botschaftspforte zu schließen. Auf dem Botschaftsgelände befinden sich rund 5 000 DDR-Bürger.

Die USA bittet die Tschechoslowakische Führung ihre Botschaft, die in der Nähe der Bundesdeutschen Botschaft in Prag liegt, gegen eventuell zufluchtsuchende DDR-Bürger abzuschirmen.

Erich Honecker empfängt den Präsidenten der Maxwell Communication Corporation, Robert Maxwell. Er überreicht das erste Exemplar einer zweibändigen DDR-Enzyklopädie "Information GDR".

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